Korseby Online - Porellaceae

Porellaceae

Die Besonderheit dieser Familie beblätterter Lebermoose sind die großen Ober- und kleinen Unterlappen entlang der Flankenblätter.

Porella arboris-vitae (Scharfes Kahlfruchtmoos)

porella arboris-vitae
Porella arboris-vitae

Porella platyphylla (Flachblättriges Kahlfruchtmoos)

porella platyphylla
Porella platyphylla
porella platyphylla trocken
Porella platyphylla
trocken
Die Blätter des Flachblättrigen Kahlfruchtmooses verfärben sich bei Zugabe von Jodjodkali durch den Besitz an Saponarin violett. Die Fruchtbarkeit soll durch Umweltverschmutzung beeinträchtigt werden. Daher ist das Lebermoos in einigen Teilen Deutschlands zurückgehend.

Erkennungsmerkmale
Porella platyphylla bildet dunkelgrüne, glanzlose Überzüge. Die Stämmchen sind ziemlich regelmäßig 2-3-fach gefiedert und haben im Gegensatz zu Porella arboris-vitae keinen scharfen Geschmack. Die Flankenblätter bilden einen großen Ober- und einen kleineren Unterlappen aus. Die Oberlappen sind abgerundet und an der Spitze zurückgerollt. Die schmalen eiförmigen, ganzrandigen Unterlappen sind kaum breiter als das Stämmchen und sind zur Spitze hin schmaler werdend. Die rundlich-sechseckigen Blattzellen sind im Durchmesser etwa 25 bis 35 µm, haben schwache Wandverdickungen und weisen um die 30 Ölkörper auf. Die ganzrandigen, zungenförmigen, weit herablaufenden Unterblätter sind etwas breiter als das Stämmchen und sind am oberen Rand zurückgerollt. Der ährenförmige Antheridienstand steht an einem kurzen Seitenast und bildet 5-7 Hüllblätter aus. Der Archegonienstand bildet dagegen nur 2 Hüllblätter aus. Das Lebermoos vermehrt sich jedoch meist vegetativ durch Brutblättchen.

Vorkommen
Porella platyphylla besiedelt halb- bis schattige, mäßig trockene, mäßig kalk- oder basenreiche Stellen in Laubwäldern. Es ist besonders an steilen Erdhängen, an nach unten geneigten Kalk- und Silikat-Gesteinen und epiphytisch auf basenreicher Laubholz-Borke zu finden. Dabei bevorzugt es Wind-exponierte (schnelle Abtrocknung) und nach Westen geneigte (rasche Befeuchtung mit Regen) Standorte. Es ist auf der gesamten, temperierten Nord-Hemisphäre verbreitet. Typische Begleitmoose sind Anomodon viticulosus, Neckera complanata oder Plagiochila porelloides.

porella platyphylla habitus oberseite
Porella platyphylla
porella platyphylla habitus unterseite
Porella platyphylla
porella platyphylla oberlappen
Porella platyphylla

porella platyphylla oberlappen blattmitte
Porella platyphylla
porella platyphylla oberlappen blattrand
Porella platyphylla
porella platyphylla oberlappen blattspitze
Porella platyphylla

porella platyphylla stamm quer
Porella platyphylla
porella platyphylla unterblatt
Porella platyphylla
porella platyphylla unterlappen
Porella platyphylla

Porella cordeana (Bach-Kahlfruchtmoos)

porella cordaeana
Porella cordeana
porella cordaeana unterlappen
Porella cordeana
Unterlappen
Porella cordeana ist mit P. platyphylla zu verwechseln, bilder jedoch Unterlappen die schmaler als das Stämmchen sind aus. Diese laufen zudem mit einem gewellten Rand dem Stämmchen herab. P. cordeana ist stets an schattigen periodisch überflossenen, überrieselten Stellen oder entlang Waldbächen im Spritzwasserbereich zu finden. Es bevorzugt dabei basenreiche, aber meist kalkarme Standorte auf Steinen und eher selten auf Erde. Typische Begleitmoose sind Fissidens pusillus, Plagiochila asplenioides oder Lejeunea cavifolia. Das Moos ist in den warm gemäßigten Breiten der Nordhemisphäre verbreitet mit Schwerpunkt in den Gebirgen. In Deutschland ist es zurückgehend, da es stets an naturnahen und ungestörten Standorten vorkommt. In Mecklenburg ist es gefährdet.