Korseby Online - Neckeraceae
Neckeraceae
Die Vertreter der Neckraceae sind allesamt epiphytisch oder lithophytisch und sind vor allem in den Tropen verbreitet.
Neckera complanata (Glattes Neckermoos)
Neckera complanata
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Neckera complanata bildet glänzende, gelbgrüne, lockere oder dichte Decken. Die einzelnen, diözischen, verflacht beblätterten und unregelmäßig gefiederten Pflanzen werden bis 15 cm lang, sind dem Substrat angedrückt und an den Spitzen charakteristisch aufsteigend. Kleinere, flagellenartige Brutäste sind öfters zwischen den Blättern zu finden. Die auch trocken glatten, zungenförmigen, etwas einseitswendig-asymmetrischen Blätter weisen eine kurze Spitze auf. Die undeutliche Blattrippe ist sehr kurz und doppelt. Die linealisch-rhomboidalen Laminazellen sind in dr Blattmitte etwa 30 bis 50 µm lang und 6 bis 9 µm breit. In der Spitze sind diese kürzer, an der Basis etwas länger. Die gelbe, schwach gekrümmte Seta ist oben rötlich und trägt eine ellipsoidische Kapsel, die deutlich über die flachen Pflanzen emporragt.
Verwechslungsgefahr besteht mit Homalia trichomanoides, welches jedoch stärker gebogene Blätter und eine eher olivgrüne Färbung hat.
Vorkommen
Neckera complanata besiedelt halb- bis schattige, trockene bis frische, kalk- und basenreiche, geneigte bis senkrechte Stellen auf Felsen, an Wände, auf abschüssigen Erdbänken, an basenreichen Baumbasen, aber auch häufig epiphytisch an basenreicher Baumborke. Gehäuft kommt es in Flusstälern, Auen und Steilhängen vor. Das auf der Nord-Hemisphäre verbreitete Moos ist in Mitteleuropa häufig, aber durch zunehmende Luftverschmutzung zurückgehend. Typische Begleitmoose sind Anomodon viticulosus, Homalia trichomanoides, Plagiochila porelloides, Plagiomnium cuspidatum, Porella platyphylla oder Metzgeria furcata.
Neckera complanata Laminazellen (400x) |
Neckera crispa (Krausblättriges Neckermoos)
Homalia trichomanoides (Streifenfarn-Flachmoos)
Homalia trichomanoides
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Homalia trichomanoides
Blatt (40x) |
Homalia trichomanoides bildet stark glänzende, oliv-grüne bis gelblich-grüne Decken aus. Die verflacht beblätterten, unregelmäßig und wenig verzweigten, dem Substrat anliegenden Pflanzen werden bis 6 cm lang. Im Gegensatz zu Neckera-Arten fehlen flagellenartige Brutäste. Die dicht gestellten, asymmetrisch abwärts gebogenen, zungenförmigen Blätter haben eine kleine, stumpfe Spitze. Der Blattrand ist höchstens im oberen Teil leicht gezähnelt. Die einfache, aber undeutliche Blattrippe kann bis zur Blattmitte reichen. Die rhombisch bis verlängert sechseckigen Laminazellen sind etwa 40 bis 60 µm lang und 6 bis 10 µm breit. In der Blattspitze sind diese etwas kürzer. Die verlängerte, emporragende, grünliche-rote Seta wird bis 2 cm lang und trägt ei-zylindrische, schwach geneigte Kapseln, deren Peristomzähne gelblichgrün gefärbt sind und deren fein papillöse Sporen etwa 10 bis 17 µm groß werden. Im Gegensatz zu Neckera complanata sind die Sporophyten häufig entwickelt.
Vorkommen
Homalia trichomanoides besiedelt frische bis feuchte, aber luftfeuchte, halb- bis schattige, basenreiche bis schwach saure, aber kalkarme Standorte auf Felsen, an Wänden, epiphytisch an Baumborke, an Baumbasen und auf basenreicher Erde. Es ist besonders in Laubwäldern an Flussufern, in Schluchten und entlang von Flussauen verbreitet. Das auf der Nord-Hemisphäre in kühleren Gebieten vorkommende Moos ist in Mitteleuropa häufig und nur durch die zunehmde Aufforstung mit Nadelbäumen gefährdet. Typische Begleitmoose sind Anomodon viticulosus, Isothecium alopecuroides, Neckera complanata, Plagiochila porelloides, Plagiomnium cuspidatum, Porella platyphylla oder Metzgeria furcata.
Homalia trichomanoides Laminazellen (400x) |