Korseby Online - Ditrichaceae
Ditrichaceae
In dieser Familie befinden sich Erd- und Ackermoose, von denen einige Vertreter sehr häufig sind. Die Peristomzähne sind im Gegensatz zu den Dicranaceae papillös.
Ditrichum flexicaule (Vergobenstieliges Doppelhaarmoos)
Ditrichum flexicaule
Habitus |
Ditrichum flexicaule
Blatt |
Ditrichum flexicaule
Laminazellen |
Ditrichum flexicaule besiedelt sonnige bis halbschattige, stets basenreiche, kalkarme bis -reiche, trockene bis mäßig feuchte Standorte auf humoser Erde, Sand, Mergel und auf Felsen. Es ist in kalkreichen Mooren, in Kiesgruben, auf Trockenrasen, in Alvaren, auf Steinen und auf konsolidiertem Kalkschutt dín Gebirgen zu finden. Das Moos ist fast circumpolar in den arktisch-boreal-montanen Gebieten verbreitet. Typische Begleitmoose sind Ctenidium molluscum, Distichium capillaceum, Homalothecium lutescens, Tortella inclinata, Tortella rigens oder Tortella tortuosa.
Ditrichium lineare (Längliches Doppelhaarmoos)
Trichodon cylindricus / Ditrichum cylindricum (Zylindrisches Doppelhaarmoos)
Trichodon cylindricus
Blatt (40x) |
Die gelblich-olivgrün gefärbten Pflanzen werden nicht höher als 1 cm und bilden zumeist lockere Herden. Trichodon cylindricus besitzt sparrig abstehende, trocken stark gekräuselte Blätter, die aus einer scheidigen Basis ziemlich plötzlich in eine lange Spitze, die durch einige wenige Papillen oft etwas gezähnt erscheint. Die rechteckigen Laminazellen sind etwa 15 bis 30 µm lang und 5 bis 9 µm breit. Die Blattrippe erfüllt fast die gesamte Blattspitze. Oft sind auch bräinliche, etwa 140µm große Rhizoidgemmen vorhanden. Das Moos ist selten fruchtend anzutreffen.
Vorkommen
Trichodon cylindricus ist ein pionierfreudiges, kurzlebiges Moos, das an offenen, lichtreichen, frischen bis feuchte, mäßig basenreichen, aber kalkarmen Stellen auf lehmiger oder sandig-lehmiger Erde vor allem auf ausgebaggertem Schlamm, an Wegrändern, an Böschungen, auf lückigen Wiesen und Äckern oder seltener auch an lückigen Erdstellen in Wäldern wächst. Typische Begleitmoose sind Dicranella staphylina, Pottia davalliana oder Atrichum undulatum in Wäldern.
Distichium capillaceum (Berg-Zweizeilmoos)
Distichium capillaceum
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Distichium capillaceum
trocken |
Distichium capillaceum bildet grüne bis gelblich grüne, glänzende, bis 8 cm hohe Rasen oder wächst zwischen anderen Moosen eingestreut. Die Stämmchen sind charakteristisch zweizeilig beblättert und haben dadurch ein planes Aussehen. Zur Stämmchenbasis hin bildet es rostbraunen Rhizoidenfilz. Die Blätter verschmälern sich aus einer hellscheidigen, glänzenden Basis plötzlich in eine sehr lange Pfriemenspitze. An der Spitze sind die Blätter schwach gezähnelt. Die aufrecht bis schwach geneigte, etwas gekrümmte, zylindrische Kapsel steht oft bis 8 cm über den Moosrasen heraus und bildet orange-rote, regelmäßig gespaltene Peristomzähne aus. Das Moos fruchtet regelmäßig im Frühsommer.
Vorkommen
Distichium capillaceum besiedelt lichtreiche bis schattige, aber stets absonnige, luftfeuchte, mäßig kalkhaltige bis kalkreiche, oligo- bis mesotrophe Stellen auf Erde, Humus, an Gesteinen, in Felsspalten, auf eher trockenen Kalktuff, Kalksinter, Muschelkalk, oder auf kalkreichem Sand. Das Moos ist im Prinzip weltweit verbreitet und kommt in boreal-montanen Arealen vor. Es reagiert empfindlich auf Eutrophie. Typische Begleitmoose sind Ctenidium molluscum, Distichium inclinatum, Encalyptra streptocarpa, Fissidens dubius, Tortella tortuosa und anderen Tortella-Arten.
Distichium capillaceum Laminazellen |
Pleuridium subulatum (Wechselblättriges Seitenköpfchenmoos)
Pleuridium subulatum
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Pleuridium subulatum
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Pleuridium subulatum wächst in weniger dichten Rasen. Einzelne Pflanzen werden nicht größer als 7 mm. Das schopfig beblätterte Stämmchen weist einen Zentralstrang auf. Oft gibt es zudem sterile, bis 1 cm lange Triebe. Die einseitswendigen Schopfblätter verlaufen aus einer eiförmigen Basis plötzlich in eine pfriemenförmige Spitze. Die Blattrippe setzt sich relativ deutlich vom Zellnetz ab. Die einschichtigen, subquadratischen Laminazellen sind dünnwandig und durchscheinend. Die Perichaetialblätter sind bis 3 mm lang. Die im Frühjahr zahlreich entwickelten Sporogone stehen einzeln oder paarweise. Die gelblich-braunen Kapseln bringen rundlich-ovale papillöse Sporen hervor, die um die 25 µm groß sind. Antheridien werden in sehr kleinen, winzigen Knospen in den Blattachseln gebildet.
Verwechslungsgefahr besteht mit Pleuridium accuminatum, welches jedoch Rhizoidgemmen ausbildet und generell an den allmählich in eine Pfriemenspitze verlaufenen Schopfblättern unterschieden werden kann.
Vorkommen
Pleuridium subulatum besiedelt basenreiche, mäßig kalkreiche, semi-feuchte, halbschattige Standorte in feuchten Wiesen, auf Weiden oder Äckern, seltener auch an Wegrändern. Typische Begleitarten sind Pleuridium accuminatum, Pottia truncata oder Bryum rubens.
Saelania glaucescens (Blaugrünes Blaumoos)
Saelania glaucescens
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Saelania glaucescens Laminazellen |
Ceratodon purpureus (Purpurstielzchen)
Ceratodon purpureus Laminazellen (400x) | Ceratodon purpureus Laminazellen (400x) |