Korseby Online - Grimmiaceae

Grimmiaceae

Die Grimmiaceae umfassen vor allem lichtbedürftige Gesteinsbesiedler. Durch ihre Glashaare schimmern sie oft eisgrau.

Index

Grimmia pulvinata (Polster-Kissenmoos)

grimmia pulvinata
Grimmia pulvinata
feucht
grimmia pulvinata detail
Grimmia pulvinata
trocken
Das Polster-Kissenmoos Grimmia pulvinata ist eines der am leichtesten kenntlichen Moose aus der Familie der Grimmiaceae. Es wurde von der BLAM (Bryologisch-lichenologischen Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa) zum Moos des Jahres 2007 gewählt. Ursprüngliche, natürliche Lebensräume sind besonnte, trockene und kalkreiche Felsen. Aufgrund der menschlichen Bautätigkeit konnte es auch in die Innenstädte und in das Flachland vordringen, wo es kaum natürliche Felsvorkommen gibt. Mit der Wahl zum Moos des Jahres 2007 soll auf die physiologische Leistung von Moosen aufmerksam gemacht werden.

Erkennungsmerkmale
Das Moos ist besonders leicht an dem eisgrauen Schimmer zu erkennen, den die langen Glashaare erzeugen. Es bildet meist kleinere, kompakte Kissen, die sowohl im trockenen als auch im feuchten Zustand schwärzlich grün sind. Die V-förmigen Blätter weisen rundliche Laminazellen auf. An der Blattbasis sind diese rechteckig langgestreckt. Die Blattränder sind bis oberhalb der Blattmitte umgerollt. Die Glasspitze, die an der Spitze der etwas ausgerandeten Blätter steht, ist meist etwas gezähnelt.
Die 9- bis 10-rippigen Kapseln sind lang gestielt, so dass sie aus dem Mooskissen herausragen. Sie hängen meist kopfüber an einer Seta, die U-förmig gebogen ist. An diesen kurzen und gebogenen Kapselstielen kann man die Art auch im trockenen Zustand vom ebenfalls in Innenstädten sehr häufigen Tortula muralis unterscheiden. Die Kapselhaube (Kalyptra) ist schief mützenförmig und leicht gefurcht.

grimmia pulvinata blatt
Grimmia pulvinata
Blatt (40x)
grimmia pulvinata lamina
Grimmia pulvinata
Laminazellen (400x)
grimmia pulvinata blattgrund
Grimmia pulvinata
Lamina am Blattgrund (400x)

Grimmia montana (Berg-Kissenmoos)

grimmia montana
Grimmia montana

Grimmia alpestris (Alpen-Kissenmoos)

grimmia alpestris
Grimmia alpestris trocken
grimmia alpestris feucht
Grimmia alpestris feucht
Grimmia alpestris, das Alpen-Kissenmoos, bildet trocken dunkelgraue, feucht graugrüne, etwa 1 cm hohe Polster. Es ist in alpinen Lagen an trockenen Felsen der Hochgebirge zerstreut über Europa verbreitet. Von den anderen Grimmia-Arten unterscheidet es sich durch die Hälfte der Blattlänge erreichende Glasspitze, den glatten, lenzettlichen, oberseits gekielten Blättern, der in der Blattspitze zweischichtigen Lamina und der kurz zylindrischen Kapsel mit einem stumpf gespitztem Deckel.

grimmia alpestris blatt
Grimmia alpestris
Blatt (40x)
grimmia alpestris blattquerschnitt
Grimmia alpestris
Blattquerschnitt (200x)
grimmia alpestris untere lamina
Grimmia alpestris
untere Lamina (400x)

Grimmia funalis (Seilartiges Kissenmoos)

grimmia funalis
Grimmia funalis
grimmia funalis habitus
Grimmia funalis
Habitus

Grimmia hartmanii (Himbeer-Kissenmoos)

grimmia hartmanii
Grimmia hartmanii
grimmia hartmanii trocken
Grimmia hartmanii trocken
Erkennungsmerkmale
Grimmia hartmanii bildet lockere bis wenig dichte, zumeist ausgedehnte Rasen. Einzelne Pflanzen sind dunkelgrün gefärbt, wobei ältere Teile bräunlich schwarz werden. Der Stängel ist bis 6 cm lang und gleichmäßig beblättert. Zwischen den trocken anliegenden und feucht stark zurückgekrümmten, stark gebogenen Blättern befinden sich oft mehrzellige orangene bis dunkelrote, himbeerartige Brutkörper. Die oft v-förmig gekielten Blätter sind zudem lanzettlich und verlaufen allmählich in eine Spitze, die nur eine sehr kurze, grob gezähnte Glasspitze aufweist. Die dickwandigen, getüpfelten Laminazellen sind rundlich quadratisch und nur an der Blattbasis rechteckig und dann bis 6 mal so lang wie breit.

Vorkommen
Grimmia hartmanii ist an schattigen, trockenen bis frischen, gerne luftfeuchten, mäßig basischen, oft aber kalkarmen Stellen an Silikat- oder Sandsteinfelsen in Laubwäldern zu finden. Typische Begleitmoose sind Dicranum viride, Paraleucobryum longifolium, Hedwigia ciliata, Isothecium alopecuroides oder Hypnum cupressiforme. Das Moos ist in weiten Teilen der Nord-Hemisphäre verbreitet und in weiten Teilen Deutschlands zurückgehend. Da es fast ausschließlich in großen, ungestörten Laubwälder zu finden ist, ist es v.a. durch die Zerstörung dieser Lebensräume bedroht. In Mecklenburg ist es stark gefährdet.

Grimmia trichophylla (Haarblatt-Kissenmoos)

grimmia trichophylla
Grimmia trichophylla

grimmia trichophylla blatt
Grimmia trichophylla
Blatt
grimmia trichophylla blatt querschnitt
Grimmia trichophylla
Blatt Querschnitt
grimmia trichophylla zellen
Grimmia trichophylla
Laminazellen

Grimmia tergestina (Alvar-Grimmia, Triestiner Kissenmoos)

Erkennungsmerkmale
Grimmia tergestina bildet kleine, dichte, leicht zerfallene Polster. Einzelpflanzen sind nur bis 1 cm hoch, meist dunkelgrün bis schwärzlich gefärbt und haben trocken stark anliegende, feucht zurückgekrümmte, eilängliche bis ovale Blätter, die an der Spitze ein wie Blattspreite langes und glattes Glashaar aufweisen. Die zweischichtigen, hyalinen Laminazellen sind entlang der Rippe verlängert rechteckig, sonst subquadratisch. Die Zwellwände sind verdickt und glatt, wobei jedoch die Querwände der rechteckigen basalen Zellen deutlich dicker als die Längswände sind. Der Blattrand ist zur Basis hin etwas umgerollt.
Die oval geformte, entleert etwas weitmündige, glatte, bräunliche Kapsel steht auf einer höchstens 0,5 mm kurzen, gelblich gefärbten Seta und ist daher in die Blätter halb eingesenkt. Der Kapseldeckel hat einen geraden Schnabel. Die Haube ist mützenförmig. Die schmalen, papillösen Persitomzähne sind gelbrötlich gefärbt. Sporenreife erfolgt im späten Frühjahr.
Verwechslungsgefahr besteht mit Grimmia anodon, welches ähnlich gestaltete Blätter ausbildet, die jedoch meist nicht zweizellschichtig sind. G. anodon bildet zudem kein Peristom aus.

Vorkommen
Grimmia tergestina besiedelt trockene, thermophile, südexponierte, sonnige, stark kalkhaltige Felsen. Das Moos ist nur in den südlichen Teilen Europas, Nordafrikas und den Kanaren verbreitet, mit Schwerpunkt in heißen Kalkgebirgen. In Skandinavien gibt es nacheiszeitliche Reliktvorkommen auf Öland und Gotland.

Grimmia dissimulata (Heimliches Kissenmoos)

grimmia dissimulata blatt
Grimmia dissimulata
Blatt

grimmia dissimulata blatt querschnitt
Grimmia dissimulata
Blattquerschnitt
grimmia dissimulata blattgrund
Grimmia dissimulata
Blattgrund
grimmia dissimulata blattspitze
Grimmia dissimulata
Blattspitze

Grimmia affinis (Langschnäbeliges Kissenmoos)

grimmia affinis
Grimmia affinis

Grimmia incurva (Krummblatt-Kissenmoos)

grimmia incurva
Grimmia incurva

Grimmia ramondii / Dryptodon patens (Abstehendbeblättertes Schlitzzahnmoos)

dryptodon patens
Dryptodon patens

Grimmia mollis

grimmia mollis
Grimmia mollis

Grimmia unicolor

grimmia unicolor
Grimmia unicolor

Racomitrium canescens (Graue Zackenmütze)

Racomitrium canescens, die Graue Zackenmütze erhielt ihren Namen wegen der stark zerschlitzten Kapselhaube und den langen Glashaaren. Das Laubmoos ist von besonderer ökologischer Bedeutung, da es an trockenen, nährstoffarmen und schotterigen Standorten als Wasserspeicher und Erosionsverhinderer dient. Durch seine Glashaare kann es Tau und Nebelfeuchte aufnehmen. Zudem fungiert es als Lebensraum vieler Kleintiere.

Erkennungsmerkmale
Die bis 6 cm langen, aufrechten, wenig und unregelmäßig verzweigten, graugrün bis lebhaft grün gefärbten Pflanzen bilden unter guten Bedingungen ausgedehnte Bestände. Die ovalzugespitzten bis eilanzettlichen Blätter sind relativ schnell in eine scharfe Spitze verschmälert. Im trockenen Zustand liegen sie eng an, im feuchten dagegen stehen sie ab. Im oberen Teil sind die Blätter nur schwach gekielt. Die deutlich papillösen Laminazellen sind kurz rechteckig bis subquadratisch. Sie werden etwa 10 bis 17 µm lang und 7 bis 11 µm breit. Die Zellwand dazwischen ist charakteristisch buchtig bzw. knotig verdickt. Die am Blattgrund zu 3 bis 5 Reihen befindlichen Blattflügelzellen sind rundlich aufgeblasen. Darüber befinden sich rechteckig verlängerte Zellen, die nicht ausgebuchtet sind. Die Blattrippe erreicht die Hälfte des Blattes und ist im oberen Bereich häufig gegabelt oder erreicht 3/4 der Blattlänge. Das leicht abbrechende, aufrechte Glashaar ist allseits stark papillös. Die Blattränder sind häufig bis zur Spitze umgerollt. Die glatte, rötlichgelb gefärbte Seta trägt eilängliche, leicht gestreifte Kapseln, die etwa 10 µm große Sporen entwickeln, die während der Wintermonate gebildet werden. In den letzten Jahrzehnten hat jedoch die Sporogonen-Entwicklung stark abgenommen. Verwechslungsgefahr besteht mit Racomitrium elongatum, welches jedoch eine längere, sich nicht verzweigende Mittelrippe hat, längere, trocken charakteristisch gebogenene Glashaare ausbildet und grundseits häufig bräunlich gefärbt ist.

Vorkommen
Racomitrium canescens besiedelt lichte, sonnige, nährstoffarme, kalk- und basenreiche, trockene Standorte. Es kommt bevorzugt auf Felsschutt, auf nacktem Fels, auf Sand oder auf Schotter vor. Typische Begleitmoose sind Hypnum cupressiforme, Polytrichum piliferum oder Pogonatum unigerum. Seine Bestände sind vor allem von Überdüngungen und Zerstörung von natürlichen Schuttfluren bedroht. Die wieder zunehmende Luftverschmutzung macht dem Moos ebenfalls zu schaffen. In einigen Bundesländern ist es auf der Roten Liste. In Mecklenburg-Vorpommern ist es als Gefährdet eingestuft. Es ist in ganz Europa bis nach Nordwest-Asien und in Nord-Amerika verbreitet.

racomitrium canescens blattfluegel
Racomitrium canescens
Blattflügelzellen (250x)
racomitrium canescens glashaar
Racomitrium canescens
Glashaar (125x)
racomitrium canescens lamina
Racomitrium canescens
Laminazellen (400x)

Racomitrium elongatum (Verlängerte Zackenmütze)

racomitrium elongatum
Racomitrium elongatum
trocken
racomitrium elongatum feucht
Racomitrium elongatum
feucht
Racomitrium elongatum, die Verlängerte Zackenmütze (oder Verlängertes Zackenmützenmoos) erhielt ihren Namen wegen der stark zerschlitzten Kapselhaube und den langen Glashaaren. Das Laubmoos ist von besonderer ökologischer Bedeutung, da es an trockenen, nährstoffarmen und sandigen Standorten als Wasserspeicher und Erosionsverhinderer dient. Durch seine Glashaare kann es Tau und Nebelfeuchte aufnehmen. Zudem fungiert es als Lebensraum vieler Kleintiere.

Erkennungsmerkmale
Die aufrechten, gelbgrün gefärbten Pflanzen könne bis 7 cm lang werden. Das Moos wächst zumeist in kleinen Populationen. Die eilanzettlichen, allmählich in eine scharfe Spitze auslaufenden Blätter sind trocken anliegend und im feuchten Zustand zurückgekrümmt. Im oberen Teil erscheinen sie gekielt. Die deutlich papillösen Laminazellen sind kurz rechteckig bis subquadratisch. Sie werden etwa 8 bis 18 µm lang und 6 bis 10 µm breit. Die Zellwand dazwischen ist charakteristisch buchtig bzw. knotig verdickt. Die am Blattgrund zu 3 bis 5 Reihen befindlichen Blattflügelzellen erscheinen rundlich aufgeblasen. Die unverzweigte Blattrippe reicht bis in die Spitze des Blattes. Die papillösen, stark gezähnten Glashaare sind trocken zurückgekrümmt und feucht aufrecht. Die glatte, rötlichgelb gefärbte Seta trägt eilängiche Kapseln, die etw 10 µm große Sporen entwickeln, die während der Wintermonate gebildet werden. In den letzten Jahrzehnten hat jedoch die Sporogonen-Entwicklung abgenommen. Verwechslungsgefahr besteht mit Racomitrium canescens, welches jedoch eine kurze, sich verzweigende Mittelrippe hat, kürzere Glashaare, stärker fiedrig verzweigt ist und zumeist auf Gestein wächst.

Vorkommen
Racomitrium elongatum besiedelt lichte, sonnige, nährstoff-, kalk und basenarme, trockene bis frische, sandige Standorte. Es kommt jedoch auch auf humos übererdeten Felsen, in Magerrasen und ruderal entlang nährstoffarmen Schottersanden vor. Typische Begleitmoose sind Ceratodon purpureus, Hypnum lacunosum oder Polytrichum piliferum. Seine Bestände sind vor allem von Überdüngungen und Zerstörung von Heidegesellschaften bedroht. Die wieder zunehmende Luftverschmutzung macht dem Moos ebenfalls zu schaffen. In einigen Bundesländern ist es auf der Roten Liste. In Mecklenburg-Vorpommern ist es als Gefährdet eingestuft.

racomitrium elongatum blatt
Racomitrium elongatum
Blatt (40x)
racomitrium elongatum blattfluegel
Racomitrium elongatum
Blattflügelzellen (400x)
racomitrium elongatum lamina
Racomitrium elongatum
buchtige Laminazellen (400x)

Racomitrium ericoides (Heide-Zackenmützenmoos)

racomitrium ericoides
Racomitrium ericoides

Racomitrium affine (Verwandtes Zackenmützenmoos)

racomitrium affine
Racomitrium affine
racomitrium affine detail
Racomitrium affine

Racomitrium heterostichum (Ungleichästige Zackenmütze)

racomitrium heterostichum
Racomitrium heterostichum
racomitrium heterostichum blatt
Racomitrium heterostichum
Blatt (40x)
Erkennungsmerkmale
Die Pflanzen von Racomitrium heterostichum werden bis zu 6 cm lang, sind stark verästelt und olivgrün bis frischgrün gefärbt, an der Basis dagegen braun. Die die auffällig lange Glasspitze an den Blättern, schimmern die lockeren bis dichten Polster oft gräulich. Die kaum gebogenen Blätter sind relativ schmal und allmählich in die Spitze verschmälert. Die einschichtige Lamina besteht aus glatten, rechteckig bis quadratisch geformten Zellen. Die Mittelrippe verläuft bis zur Glasspitze und ist 2- bis 3-schichtig. Im Frühjahr werden oft Sporogone entwickelt, deren hellbraunen Kapseln länglich-zylindrisch geformt sind und auf einer etwa 7 mm langen, rötlichen Seta stehen. Die 14 bis 18 µm großen Sporen sind nur fein-warzig.

Vorkommen
Racomitrium heterostichum ist an mäßig trockenen bis frischen, sonnigen bis halbschattigen Standorten auf kalkarmen Silikatgestein zu finden. In Deutschland wird das Moos derzeit als zurückgehend eingestuft. Typische Begleitmoose sind Grimmia pulvinata und Hedwigia ciliata.

racomitrium heterostichum lamina
Racomitrium heterostichum
Laminazellen (400x)
racomitrium heterostichum peristom
Racomitrium heterostichum
Peristom (125x)
racomitrium heterostichum sporen
Racomitrium heterostichum
Sporen (400x)

Racomitrium lanuginosum (Zottige Zackenmütze)

racomitrium lanuginosum
Racomitrium lanuginosum

Racomitrium aciculare (Nadelschnäbelige Zackenmütze)

racomitrium aciculare
Racomitrium aciculare

Racomitrium fasciculare (Büschelästiges Zackenmützenmoos)

racomitrium fasciculare
Racomitrium fasciculare

Racomitrium sudeticum (Sudeten-Zackenmützenmoos)

racomitrium sudeticum
Racomitrium sudeticum

Racomitrium ellipticum (Elliptisches Zackenmützenmoos)

racomitrium ellipticum
Racomitrium ellipticum

racomitrium ellipticum blatt
Racomitrium ellipticum
Blatt
racomitrium ellipticum blatt quer
Racomitrium ellipticum
Blatt Querschnitt
racomitrium ellipticum zellen
Racomitrium ellipticum
Laminazellen

Racomitrium aquaticum (Wasser-Zackenmützenmoos)

racomitrium aquaticum habitus
Racomitrium aquaticum
racomitrium aquaticum
Racomitrium aquaticum

Schistidium apocarpum (Verstecktfrüchtiges Spalthütchen)

schistidium apocarpum
Schistidium apocarpum
schistidium apocarpum habitus
Schistidium apocarpum
Habitus
Das Verstecktfrüchtige Spalthütchen bildet eingesenkte Sporenkapseln aus, die auf diese Weise vor ungünstigen Umweltbedingungen geschützt sein sollen.

Erkennungsmerkmale
Schistidium apocarpum bildet lockere bis dichte, büschelige, oberseits dunkel- bis olivgrün und unterseits bräunlich schwarz gefärbte Polster aus. Die bis 7 cm langen Stämmchen weisen eine 3 bis 4 Reihen dicke Epidermis auf, die deutlich von den Rindenzellen darunter abgesetzt ist. Ein Zentralstrang ist meist fehlend. Die aufrecht abstehenden, gekielten, etwas einseitswendigen Blätter sind eiförmig-lanzettlich geformt und weisen eine kurze, gezähnte Glasspitze auf, die dem Blattrand nicht herunterläuft. Der oft zurückgerollte Blattrand weist häufig einige Papillen auf. Die glatten, ein- oder zweischichtigen Laminazellen sind buchtig eingedellt und auch in der Blattmitte etwa 7 bis 15 µm lang und 4 bis 6 µm breit. Die rötlich gefärbten Kapseln sind an der Spitze am breitesten und in die umgebenen Blättern tief eingesenkt. Die gespreizten Peristomzähne sind im Uhrzeigersinn gekrümmt und in der Längsachse gedreht.

Vorkommen
Das pionierfreudige Schistidium apocarpum besiedelt sonnige bis schattige, trockene bis feuchte, nährstoffarme bis -reiche Standorte auf Felsen, Silikatgestein, oder seltener auf Kalkgestein und auf anthropogenen Mauern oder Beton. In luftfeuchten Gebieten ist es die häufigste Art der Gattung. Es kann in Flussauen auf Felsen auch längere Überflutung überstehen. Sein Verbreitungsschwerpunkt reicht von Mitteleuropa bis ins Altai-Gebirge. Typische Begleitmoose sind Grimmia pulvinata oder auf Kalkgestein Homalothecium sericeum.

schistidium apocarpum blatt
Schistidium apocarpum
Blatt
schistidium apocarpum peristom
Schistidium apocarpum
Peristom
schistidium apocarpum sporen
Schistidium apocarpum
Sporen

schistidium apocarpum glashaar
Schistidium apocarpum
Glashaar
schistidium apocarpum lamina
Schistidium apocarpum
mittlere Laminazellen
schistidium apocarpum basale lamina
Schistidium apocarpum
basale Laminazellen

Schistidium crassipilum (Dickhaar-Spalthütchen)

schistidium crassipilum
Schistidium crassipilum
Erkennungsmerkmale
Schistidium crassipilum bildet lockere bis dichte, olivgrüne bis braunschwarze Polster. Die Stämmchen sind bis 5,5 cm lang, haben einen deutlich ausgebildeten Zentralstrang und eine 2-3 reihige Stereidepidermis. Die eiförmig-lanzettlichen Blätter sind leicht gebogen und zur Spitze hin gekielt und der Blattrand zurückgerollt und etwas papillös gezähnt. Die etwa 1 mm lange, starre, gerade, etwas papillöse Glasspitze läuft meist etwas am Blatt herunter. Die Laminazellen sind im oberen Blattteil zweizellschichtig. Im mittleren Til sind diese rundlich und glatt und nicht größer als 10 µm. Die zylindrischen Kapseln sind meist tief in die Blätter eingesenkt und rot-braun bis orange gefärbt. Die roten Peristomzähne sind wenig gekrümmt, abstehend bis (im Alter) zurückgekrümmt und etwa 300 bis 400 µm lang. Die Sporen sind ca. 10 µm im Durchmesser und fein granuliert.

Vorkommen
Schistidium crassipilum besiedelt lichte bis schattige, trockene bis feuchte, mäßig nährstoffreiche Standorte auf meist kalkhaltigem Gestein oder auf Mauern. Typische Begleitmoose sind Barbula regidula, Grimmia pulvinata, Orthotrichum anomalum oder Tortula muralis. Das Verbreitungsareal umfasst Europa, Nordamerika und Kleinasien.

Schistidium singarense (Verbranntes Spalthütchen)

schistidium singarense
Schistidium singarense
schistidium singarense blatt
Schistidium singarense Blatt

Schistidium maritimum (Meer-Spalthütchen)

schistidium maritimum
Schistidium maritimum

Coscinodon humilis

coscinodon humilis
Coscinodon humilis