Korseby Online - Meesiaceae
Meesiaceae
In dieser Laubmoosfamilie stecken seltene Vertreter, die z.T. nur zwischen anderen Torfmoosen versteckt wachsen. Die Blätter der Gametophyten sind allesamt squarrös.
Meesia triquetra (Dreizeiliges Bruchmoos)
Meesia triquetra ist ein Glazialrelikt und ist im Flachland nach der letzten Eiszeit im Prinzip ausgestorben. Dort hat es einst große Torf-Biomasse als Pionierart nacheiszeitlicher Moore gebildet. Gründe für den starken Rückgang gibt es einige. Vor allem Temperaturzunahmen nach der letzten Eiszeit, anthropogene Störungen wie das Trockenlegen von Mooren, oder Nährstoffeinträge sind dafür verantwortlich.
Erkennungsmerkmale
Die bis zu 15 cm langen Pflanzen von Meesia triquetra sind dunkelgrün und zum Grunde hin rötlich braun gefärbt. Die breit lanzettlichen, bis 6 mm langen und 1,5 mm breiten, grob gesägten, sparrig abstehenden Blätter stehen charakteristisch dreizeilig. Die Blattrippe ist kräftig und reicht bis in die Blattspitze.
Vorkommen
Meesia triquetra wächst an nassen, basen- bis schwach sauren Stellen in Niedermooren, Kalkflachmooren, Zwischenmooren, in Hochmoorschwingrasen, sowie an kalkreichen Quellaustritten. Das Moos ist circumpolar verbreitet. In Europe ist es überwiegend in den arktisch-borealen Gebieten und in den höheren Lagen der Gebirge verbreitet. Typische Begleitarten sind Calliergon trifarium, Campylium stellatum, Catoscopium nigritum, Distichium capillaceum, Hamatocaulis vernicosus oder Meesia longiseta, sowie Carex diandra, Pinguicula alpina oder Rhynchospora alba.
Meesia uliginosa (Haar-Bruchmoos)
Paludella squarrosa
Paludella squarrosa
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Erkennungsmerkmale
Einzelne Pflanzen von Paludella squarrosa werden bis 10 cm lang. Ab der Mitte des Stängels sind mit dichten Rhizoiden besetzt. Die stark squarrös-abstehenden, einseitswendigen Blätter stehen deutlich in 5 Reihen. Der Blattgrund ist am Stängel herablaufend und bildet spitze Öhrchen. Der Blattrand ist von der Basis bis zur Spitze deutlich gezähnt. Die Blattrippe reicht bis in die Blattspitze. Laminazellen sind an der Basis mehr oder minder rechteckig, zur Spitze hin werden sie rundlich und sind öfters auch mamillös. Im Durchschnitt sind sie etwa 7 bis 10 µm breit. Die bis 10 cm lange Seta trägt ellipsoidisch gekrümmte Kapseln, die jedoch äußerst selten ausgebildet werden.
Vorkommen
Paludella squarrosa besiedelt feuchte bis nasse, meist schattige, mäßig nährstoffreiche Stellen in Nieder- und Quellmooren und sumpfigen Stellen an Gewässerrändern. Oft sind einzelne Sprosse nur eingesprengt zwischen Sphagnen zu finden, selten formen sie kleinere Bestände. In Quellmooren auch eingesprengt zwischen Sphagnum warnstorfii. Das äußerst seltene Moos ist in Deutschland fast überall verschwunden. In Mecklenburg ist es vom Aussterben bedroht. Das eurasisch nordamerikanisch verbreitete Moos kommt in Deutschland sonst wohl nur noch in Schleswig-Holstein, Brandenburg, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt im Harz und den Alpen vor.