Korseby Online - Lophoziaceae
Lophoziaceae
Diese Lebermoosfamilie enthält ziemlich unauffällige Lebermoose, die allesamt ihr Perianth am Ende der Hauptäste bilden.
Index
- Lophozia silvicola (Silbriges Spitzmoos)
- Lophozia ascendens (Aufsteigendes Spitzmoos)
- Lophozia incisa (Schlitzblättriges Spitzmoos)
- Lophozia longidens (Horn-Kleinspitzmoos)
- Lophozia sudetica (Sudeten-Spitzmoos Spitzmoos)
- Barbilophozia barbata (Gewöhnliches Bartspitzmoos)
- Barbilophozia hatcheri (Hatchers Bartspitzmoos)
- Barbilophozia quadriloba (Vierlappiges Bartspitzmoos)
- Barbilophozia attenuata (Schlankes Bartspitzmoos)
- Barbilophozia lycopodioides (Bärlappähnliches Bartspitzmoos)
- Barbilophozia floerkei (Floerkes Bartspitzmoos)
- Barbilophozia atlantica (Atlantisches Bartspitzmoos)
- Gymnocolea inflata (Aufgeblasenes Nacktkelchmoos)
- Isopaches bicrenatus (Zedernholz-Spitzmoos)
- Anastrepta orcadensis (Echtes Orkney-Moos)
- Tritomaria quinquedentata (Fünfzähniges Ungleichlappenmoos)
- Tritomaria exsecta (Ausgeschnittenes Ungleichlappmoos)
- Tritomaria exsectifomis (Ungleichlappartiges Ungleichlappmoos)
Lophozia silvicola (Silbriges Spitzmoos)
Lophozia silvicola
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Lophozia ascendens (Aufsteigendes Spitzmoos)
Fotos zu Herbarbeleg GJO 0101039.
Lophozia incisa (Schlitzblättriges Spitzmoos)
Lophozia longidens (Horn-Kleinspitzmoos)
Lophozia sudetica (Sudeten-Spitzmoos Spitzmoos)
Barbilophozia barbata (Gewöhnliches Bartspitzmoos)
Barbilophozia hatcheri (Hatchers Bartspitzmoos)
Barbilophozia hatcheri
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Barbilophozia hatcheri
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Barbilophozia quadriloba (Vierlappiges Bartspitzmoos)
Fotos zu Herbarbeleg: GJO 0101022.
Barbilophozia attenuata (Schlankes Bartspitzmoos)
B. attenuata Laminazellen |
Barbilophozia lycopodioides (Bärlappähnliches Bartspitzmoos)
Barbilophozia floerkei (Floerkes Bartspitzmoos)
Barbilophozia atlantica (Atlantisches Bartspitzmoos)
Gymnocolea inflata (Aufgeblasenes Nacktkelchmoos)
Gymnocolea inflata
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Gymnocolea inflata Perianth
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Gymnocolea inflata bildet an trockenen Standorten braungrüne bis schwarzbraune Rasen, an feuchten Stellen dagegen eher lockere, dunkelgrüne Bestände zwischen anderen Moosen. Einzelne Pflanzen werden etwa 1,5 mm breit und bis 3 cm lang und wachsen niederliegend zum Boden. Eine vegetative Vermehrung durch leicht abbrechende, sterile Sprosse kommt häufig vor. Die locker bis dicht gestellten, ganzrandigen, deutlich hohlen, nicht herablaufenden Flankenblätter sind ausgebreitet abstehend und eiförmig geformt. An der Spitze sind sie zu etwa 1/3 spitzwinklig eingeschnitten, so dass 2 stumpfe, ungleich große Flankenblatt-Lappen entstehen. Die gleichmäßig großen, 4- bis 6-eckigen Flankenblattzellen sind im Durchmesser etwa 25 bis 35 µm groß. Unterblätter sind gewöhnlich nicht vorhanden. Die dicht ährenförmigen männlichen Gametangienstände bilden ein keulenförmiges Perianth, das weit aus den Hüllblättern herausragt. Es werden gelbrote, körnige Sporen gebildet, die etwa 17 µm groß sind und gewöhnlich im Spätherbst gebildet werden.
Verwechslungsgefahr besteht an feuchten Standorten mit Cladopodiella fluitans oder mit Marsupella emarginata.
Vorkommen
Gymnocolea inflata besiedelt nährstoffarme, kalkfreie, trockene bis nasse, schattige bis sonnige Stellen in oligotrophen Hoch-, Übergangs- oder Quellmooren, ist aber auch in Wassergräben, Schlänken, an Gewässerrändern im Verlandungsbereich, oder in feuchten, sandigen Heidegesellschaften auf Sand, Lehm, Kies oder Torf verbreitet. Es bevorzugt dabei stets relativ niedrige, saure pH-Werte. In Hochmooren ist es zusammen mit Cephalozia bicuspidata, Cladopodiella fluitans, Sphagnum cuspidatum, Sphagnum magellanicum, Sphagnum rubellum oder Rhynchospora alba und Carex limosa vergesellschaftet. In Feuchtheiden kommt es oft in Reinbeständen zwischen Calluna vulgaris vor. Das Lebermoos ist in den gemäßigten Klimazonen über die gesamte Nord-Hemisphäre verbreitet und kommt sporadisch zerstreut vor.
Isopaches bicrenatus (Zedernholz-Spitzmoos)
Isopaches bicrenatus
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Isopaches bicrenatus
Flankenblatt (40x) |
Isopaches bicrenatus (Syn. Lophozia bicrenata) bildet gewöhnlich kleine gelblich-grüne bis rötlich-braune Flecken oder Überzüge. Einzelne Pflanzen sind parözisch, niederliegend, dem Substrat oft angewachsen, bis 1 cm lang und etwa 1 mm breit. Sie riechen beim Zerreiben nach Zedernholz. Das Stämmchen ist dicht mit langen Rhizoiden besetzt. Die rundlichen, etwa so lang wie breiten, 0,5 mm großen Flankenblätter sind fast quer angewachsen und bis zu 1/3 in zwei spitze oder stumpfliche Lappen geteilt. Die derbwandigen Flankenblattzellen werden im Durchschnitt etwa 20 bis 40 µm groß und weisen 6 bis 12 Ölkörper auf. Unterblätter werden nicht ausgebildet. Perianthien und Sporogone werden relativ häufig gebildet. Die männlichen Tragblätter sind am Rand gesägt. Die Mündung des birnförmigen, etwas gefalteten Perianths ist gewimpert. Auch gelblich-braune, etwa 20 bis 30 µm große Brutkörper werden an sterilen Trieben häufig gebildet.
Verwechslungsgefahr besteht mit Lophozia excisa, welches jedoch größer ist und nicht so dicke Zellwände hat.
Vorkommen
Isopaches bicrenatus besiedelt stark sonnenexponierte bis schwach schattige, trockene bis mäßig frische, kalkarme, saure, humus-arme, sandig-lehmige, oder sandige Rohböden. Typische Begleitmoose sind Dicranella heteromalla, Diphyscium foliosum oder Polytrichum juniperinum. Es ist in den gemäßigten Klimazonen über die gesamte Nord-Hemisphäre verbreitet. Es ist durch seine recht hohen Standortsansprüche relativ selten, aber nicht gefährdet.
Anastrepta orcadensis (Echtes Orkney-Moos)
Tritomaria quinquedentata (Fünfzähniges Ungleichlappenmoos)
Mikroskopische Fotos angefertigt an Herbarbeleg GJO 0101021.
Tritomaria exsecta (Ausgeschnittenes Ungleichlappmoos)
Tritomaria exsecta
Detail |
Tritomaria exsecta
Habitus |
Tritomaria exsectifomis (Ungleichlappartiges Ungleichlappmoos)
Mikroskopische Fotos zu Herbarbeleg GJO 0101020.