Korseby Online - Calypogeiaceae
Calypogeiaceae
Diese Lebermoosfamilie umfasst nur 2 Gattungen, die allesamt oberschächtige Flankenblätter aufweisen, die mehr oder minder ganzrandig sind.
Calypogeia muelleriana (Müllers Bartkelchmoos)
Calypogeia muelleriana
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Calypogeia muelleriana
Unterblätter |
Erkennungsmerkmale
Calypodeia muelleriana ist ein niederliegendes, etwa 1 bis 4 mm breites und bis 4 cm langes Lebermoos, welches in flachen blaugrünen bis bräunlichgrünen Rasen wächst. Die dicht dachziegelig anliegenden, eiförmig-rundlichen Flankenblätter sind so lang wie breit, an der Basis etwas verbreitert und an der Spitze meist abgerundet, selten mit einem kleinen Spitzchen versehen. Die unförmig sechseckigen Laminazellen der Flankenblätter enthalten bis zu 10 kleine Ölkörper und sind etwa 35 bis 70 µm lang und 25 bis 45 µm breit. Die charakteristischen Unterblätter sind etwa 2 bis 3 mal so breit wie der Stängel, rundlich verkehrt-oval geformt und zu etwa 1/3 in zwei breite, abgerundete Lappen geteilt. Die Zellen der Unterblätter sind etwa 28 bis 50 µm lang und 18 bis 35 µm breit. Verwechslungsgefahren bestehen vor allem mit anderen Calypogeia-Arten, die jedoch eindeutig an den andersartigen Unterblättern erkennbar sein sollten.
Vorkommen
Das Lebermoos besiedelt frische bis feuchte, schattige, basenreiche bis mäßig kalkreiche Stellen auf Humus, Roherde, Lehm oder Sand, morsches Holz, Torf, an Baumbasen oder auf übererdeten Felsen in Laub- oder Nadelwäldern. Häufig ist es zusammen mit Dicranella heteromalla vergesellschaftet. Das Moos ist in ganz Europa, in Nord-Afrika, Nord-Amerika und Grönland verbreitet.
Calypogeia azurea (Blaues Bartkelchmoos)
Calypogeia azurea
Habitus |
Calypogeia fissa (Eingeschnittenes Bartkelchmoos)
Calypogeia fissa ist am besten durch die deutlich schmaleren und kleineren, etwas sprossumfassenden Unterblättern, den zugespitzten Lappe der Unterblätter und den aus 4 bis 35 Tröpfchen zusammengesetzten Ölkörpern von C. muelleriana zu unterscheiden. Das kalkmeidende Moos besiedelt zumeist lichte bis schattige, humusarme und frische Stellen auf Erde, an Baumbasen und ist besonders typisch in Buchenwäldern verbreitet. Sekundär werden auch moorige Standorte (meist Niedermoore oder Erlenbrüche) besiedelt. Begleitmoose sind u.a. Cephalozia bicuspidata, Atrichum undulatum oder Mnium hornum.