Korseby Online - Polygonaceae
Polygonaceae
Die Knöterichgewächse umfassen im Westentlichen die Gattungen Knöterich, Ampher und Rharbarber. Charakteristisches Merkmal ist eine Ochrea, eine röhrige, meist häutige Scheide am Grund der Blattstiele.
Index
- Ochrea
- Polygonum aviculare (Vogel-Knöterich)
- Polygonum arenastrum (Trittrasen-Knöterich)
- Polygonum mite (Milder Knöterich)
- Polygonum capitatum (Kopf-Knöterich)
- Persicaria amphibia (Wasser-Knöterich)
- Persicaria maculosa (Floh-Knöterich)
- Persicaria lapathifolia (Ampfer-Knöterich)
- Persicaria hydropiper (Wasserpfeffer-Knöterich)
- Persicaria minor (Kleiner Knöterich)
- Bistorta officinalis (Schlangen-Knöterich)
- Bistorta vivipara (Knöllchen-Knöterich)
- Valven
- Rumex acetosa (Großer Sauerampfer)
- Rumex sanguineus (Hain-Ampfer)
- Rumex conglomeratus (Knäuelblütiger Ampfer)
- Rumex obtusifolius (Stumpfblättriger Ampfer)
- Rumex crispus (Krauser Ampfer)
- Rumex palustris (Sumpf-Ampfer)
- Rumex maritimus (Strand-Ampfer)
- Rumex patientia (Garten-Ampfer)
- Rumex stenophyllus (Schmalblättriger Ampfer)
- Fallopia dumetorum (Hecken-Knöterich)
- Fallopia sachalinensis (Sachalin-Knöterich)
- Fallopia x bohemica (Bastard-Knöterich)
- Fagopyrum esculentum (Echter Buchweizen)
- Muehlenbeckia axillaris (Schwarzfrüchtiger Drahtstrauch)
Ochrea
Als Ochrea (auch Beinschiene, oder Tute genannt) wird die Nebenblattscheide bei Blütenpflanzen verstanden. Sie ist eine häutige Epidermis am Grund es Blattstiels, die den Stängel als Röhre umgibt und ihn einschließt. Sie entsteht bei den Knöterichgewächsen durch Verwachsung von zwei Nebenblättern. Erst bei der Bildung der Blätter wird sie durchbrochen.
Polygonum aviculare (Vogel-Knöterich)
Polygonum arenastrum (Trittrasen-Knöterich)
Polygonum mite (Milder Knöterich)
Polygonum capitatum (Kopf-Knöterich)
Persicaria amphibia (Wasser-Knöterich)
Blüte von Persicaria amphibia
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Blatt von Persicaria amphibia
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Persicaria amphibia
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Bestäubt wird der Wasser-Knöterich von Insekten (Insectomophilie). Häufig ist eine auch Selbstbestäubung möglich. Die Ausbreitung der Samen erfolgt über das Wasser (Hydrochorie).
Häufig kommt er auch in Pflanzenverbänden mit Seerosengewächsen vor.
Vorkommen
Die Pflanze wächst vor allem in stehenden Gewässern, an Ufern, nasse Wiesen und Äckern vor. In Mecklenburg-Vorpommern ist sie häufig, in den anderen Bundesländern dagegen zerstreut vorkommend. Ansonsten ist die Pflanze circumpolar zu finden.
Erkennungsmerkmale
Die Landform wird etwa 30 bis 75 cm groß, die Wasserform kann 60 cm bis 3 m (Kriechrhizom) lang werden. Die Spreite der Blätter besitzt einen abgerundeten oft herzförmigen nicht verschmälerten Grund. Der Blattstiel ist über der Mitte der Tute abzweigend. Die häufig eingeschlechtlichen Blüten sind rosa gefärbt und besitzen keine Drüsen. Meist bildet sie 5 Staubblätter aus. Zudem stehen die Einzelblüten in Scheinähren und die Einzelblüten überdecken sich häufig.
2 Formen:
- Wasserform: sehr lang gestielte langlich-eiförmige Schwimmblätter
- Landform: aufrechte, länglich-lanzettliche behaarte Blätter
Systematik
Eigentlich ist der botanische Gattungsname Persicaria veraltet. Er wurde von A. Delarbre eingeführt. Seit geraumer Zeit wird nun wieder Polygonum verwendet, welcher auch namensgebend für die Familie der Knöterichgewächse, den Polygonaceae, gewesen ist. Er wurde zuerst von Carl von LinnĂ© beschrieben. Beide Namen werden jedoch synonym verwendet. Häufig wird auch statt amphibia amphibium verwendet.
Persicaria maculosa (Floh-Knöterich)
Blüte von Persicaria maculosa
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Habitus von P. maculosa
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Bestäubt wird sie vor allem durch Insekten wie Fliegen, Hautflüglern und Faltern, doch es kann auch Selbstbestäubung vorkommen. Die langlebigen Samen keimen nur an Licht und werden durch den Menschen, durch Verdauung oder über das Wasser (schwimmfähige Samen) ausgebreitet.
Vorkommen
Der Floh-Knöterich ist eine nährstoffsanspruchsvolle Pflanze (starker Stickstoffzeiger) und ist daher meist an vom Menschen beeinflussten Ruderalstellen zu finden. So kommt er auf feuchten Äckern, an Schuttplätzen, Halden, Wegrändern, oder Flussufern in ganz Deutschland außer den Alpen häufig vor. Er ist zudem circumpolar verbreitet.
Erkennungsmerkmale
Der Floh-Knöterich wird etwa 20 cm bis 80 cm lang und wächst meist halb-niederliegend. Seine Ochrea ist behaart und besitzt oberseits etwa 2 mm langen Wimpern. Seine Blüten stehen in Scheinähren, sind dichtblütig, etwa 6 bis 15 mm im Durchschnitt und verdecken sich halb dachziegelartig. Die Deckblätter der Blüten sind mit deutlichen Wimpern versehen. Die Früchte sehen linsenartig aus, sind einseitig gewölbt oder dreikantig. Der Blattsteil ist meist kürzer als halbe Breite des dazugehörigen Blattes. Die Blattspreite hat unterseits nie eine Filzbehaarung. Der Floh-Knöterich besitzt zudem eine verzweigte Pfahlwurzel.
Persicaria lapathifolia (Ampfer-Knöterich)
Persicaria hydropiper (Wasserpfeffer-Knöterich)
Persicaria minor (Kleiner Knöterich)
Bistorta officinalis (Schlangen-Knöterich)
Bistorta vivipara (Knöllchen-Knöterich)
Valven
Als Valven bezeichnet man bei der Pflanzengattung Ampfer Rumex spp. die drei inneren Perigonblätter, welche an der Frucht erhalten bleiben und diese einhüllen.
Als Valven bezeichnet man zudem bei anderen Pflanzen, die Streufrüchte ausbilden, die Klappen, die sich während der Reife durch Längsrisse in der Fruchtwand bilden und den Fruchtblättern entsprechen.
Rumex acetosa (Großer Sauerampfer)
Rumex sanguineus (Hain-Ampfer)
Rumex conglomeratus (Knäuelblütiger Ampfer)
Rumex obtusifolius (Stumpfblättriger Ampfer)
Rumex crispus (Krauser Ampfer)
Rumex crispus
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Rumex crispus Valven
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Durch das geringe Vorkommen von Oxalsäure ist die Pflanze leicht giftig. Seine Wurzel wird aber in der Homöopathie gegen verschiedene Leiden eingesetzt.
Vorkommen
Der Krause Ampfer blüht von Juni bis August und ist in ganz Deutschland weit verbreitet. Er wächst an halbtrockenen bis teils überfluteten Ruderalstellen wie Wegränder oder Gräben, aber auch an Ufern von Gewässer und auf feuchten Äckern. Er ist zudem circumpolar verbreitet in ist im gesamten eurasischen Gebiet zu finden.
Erkennungsmerkmale
Der Krause Ampfer wird etwa 30 cm bis 1,50 m groß und ist ganzjährig grün. Seine unauffälligen Blüten sind durch Vormännlichkeit gekennzeichnet. Die Grundblätter sind mit einem gestutztem herzförmigem Grund versehen und wachsen vorn zu einer Spitze aus. Die Spreiten der Grundblätter sind 4 bis 8 mal so lang wie breit, bis 40 cm lang und am Rand gewellt. Der Blattrand ist stark kraus. (Daher erhielt die Pflanze auch ihren Beinamen.) Die Valven sind stets ganzrandig und breiter als die vorhandene Schwiele. Diese ist groß, entwickelt sich früh und verhärtet sich. Die Fruchtstiele sind meist doppelt so lang wie die Valven und oberseits breit kreiselartig geformt. Die Früchte sind im Durchschnitt nur 1,5 bis 1,8 mm breit.
Rumex palustris (Sumpf-Ampfer)
Der Sumpf-Ampfer Rumex palustris ist eine Pflanze aus der Familie der Knöterichgewächse.
Vorkommen
Der Sumpf-Ampfer blüht zwischen Juli und September und ist an sehr feuchten, teils überschwemmten Standorten wie Ufern von Gewässern zerstreut zu finden. Er ist nicht nur in Deutschland verbreitet, sondern wächst auch in anderen Teilen Europas.
Erkennungsmerkmale
Der Sumpf-Ampfer ist eine 10 cm bis 80 cm groß werdende Pflanze, die zur Früchtezeit bräunlich, sonst jedoch gelblich gefärbt ist. Der Blütenstand ist mit entfernt stehenden Blatt-Quirlen versehen, während die unteren Blätter einen herzförmigen Grund besitzen. Seine Valven sind 4mm lang, schmal zungenartig geformt und bräunlich gefärbt. Ihre Zähnchen sind etwa doppelt so lang wie breit. Die Schwielen sind eiförmig und stumpf. Zudem besitzt der Sumpf-Ampfer dicklich steife Fruchtstiele.
Rumex maritimus (Strand-Ampfer)
Rumex maritimus
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Vorkommen
Er blüht zwischen Juli und September und ist an sehr feuchten, teils überschwemmten Standorten wie Ufern von Gewässern oder wechselfeuchten Ruderalstellen häufig zu finden. Er ist nicht nur in Deutschland verbreitet, sondern wächst auch circumpolar.
Erkennungsmerkmale
Der Strand-Ampfer ist eine 10 cm bis 60 cm groß werdende Pflanze, die zur Früchtezeit gelb-bräunlich, sonst jedoch gelblich gefärbt ist. Die unteren Blätter besitzen einen herzförmigen Grund. Die Valven sind etwa 3 mm lang, spitz eiförmig und gelb-braun gefärbt. Ihre Zähnchen sind stets länger wie breit. Die Schwielen sind schmal und vorne zugespitzt. Zudem besitzt der Strand-Ampfer dünne biegsame Fruchtstiele.