Korseby Online - Plumbaginaceae
Plumbaginaceae
Bleiwurzgewächse sind 2-kreisig 5-zählig. Sie haben sympetale Petalen. Der Staubblattkreis ist epipetal. Der parakarpe Fruchtknoten besteht aus 5 Karpellen.
Armeria maritima agg. (Strand-Grasnelken)
Die mehrjährig ausdauernde, sommergrüne Strand-Grasnelke Armeria maritima ist keine Nelke wie ihr Name vermuten lässt, sondern gehört zur Familie der Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae). Sie ist ein typisches Florenelement der Salzwiesen an der Meeresküste. Das Salz scheidet sie über spezielle Drüsen auf der Blattoberfläche aus. Die Pflanze wurde früher als Mittel gegen Epilepsie verwendet durch den Gehalt an Plumbagin, welches jedoch stark reizend ist. Heutzutage wird sie häufig als Zierstaude in Gärten angepflanzt. Die heterostylen Blüten werden von zahlreichen Insektenarten bestäubt, die Früchte werden durch den Wind oder durch Klettwirkung ausgebreitet.
Vorkommen
Die Strand-Grasnelke wächst vornehmlich auf Dünen der Meeresküsten (vornehmlich Unterart elongata) , auf Salzwiesen, Sand- und Silikattrockenrasen, trockenen Wäldern und auf mit Schwermetallen belasteten Böden (dort vor allem die Unterart halleri). Dort kann die Pflanze toxische Konzentrationen bis zu 0,7 % Zink und 0,15 % Blei erreichen. Während sie in Norddeutschland sowohl an der Nordsee- als auch an der Ostseeküste zerstreut vorkommt, so ist sie im Binnenland sehr selten. Deshalb ist sie mit ihren Unterarten auch auf der Roten Liste der Gefäßpflanzen Deutschlands in die Gefährdungsklasse 3 eingeordnet. Die Pflanze steht unter Naturschutz und ist nach BArtSchV besonders geschützt. Die Strand-Grasnelke ist des weiteren auf der gesamten Nord- und Süd-Hemisphäre verbreitet, kommt sogar in Teilen der Antarktis und auf Grönland vor.
Erkennungsmerkmale
Die Strand-Grasnelke kann bis zu 50 cm groß werden. Ihre linealischen Blätter sind sehr dünn und werden nur 1 bis 3 mm breit, erinnern an Blätter von Gräsern, sind ein-, selten dreinervig. Diese sind etwas behaart, was der Pflanze Verdinstungsschutz einbringen soll. Die äußeren, stumpfes, mal mehr, mal weniger kurz zugespitzten Hüllblätter des Blütenkopfes überragen diese meist nicht. Die Kronblätter sind rosa bis purpurn gefärbt. Die Strand-Grasnelke wächst häufig polsterartig und bildet eine Rübenwurzel aus. Sie blüht zwischen Mai und Oktober.
Armeria maritima subsp. maritima (Echte Strand-Grasnelke)
A. maritima ssp. maritima
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A. maritima ssp. maritima
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Armeria maritima subsp. elongata (Sand-Grasnelke)
Die Sand-Grasnelke A. maritima subsp. elongata besitzt größere äußere Hüllblätter als subsp. maritima, diese sind 10 bis 25 mm lang, lanzettlich und lang zugespitzt. Die Blütenköpfe erreichen einen Durchmesser von 18 bis 25 mm. Die spitzen Blätter sind 5 bis 12 cm lang und 2 bis 3 mm breit und einnervig. Der Blütenstängel ist stets haarlos.
Armeria maritima subsp. intermedia (Mittlere Grasnelke)
Armeria maritima subsp. alpina (Alpen-Grasnelke)
Limonium vulgare (Gewöhnlicher Strandflieder)
Limonium vulgare
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Verbreitung und Schutz
Der Gewöhnliche Strandflieder ist eine Charakterart der Salzwiesen. Sein Hauptvorkommen besitzt er in der Pflanzenformation Salzpflanzenfluren. Er kann jedoch auch in Spalten im Spritzwasserbereich der Küstenschutzbauten vorkommen. Er bevorzugt salzhaltige, sandige, tonige oder schlickige Böden. In Deutschland kommt er nur in Nähe der Nord- und Ostseeküste, in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern vor. Derzeit sind seine Bestände durch das Brachfallen und die ausbleibende Überflutung von Salzwiesen und Marschen bedroht. Deshalb wird die Pflanze auch in der Roten Liste der Gefäßpflanzen Deutschlands als Gefährdet eingestuft. Die Art ist zudem durch die BArtSchV besonders geschützt. Die Verbreitung des Gewöhnlichen Strandflieders ist auf die litoralen, meeresnahen Bereiche von Europa beschränkt, wo seine Bestandsentwicklung derzeit konstant ist. Er ist zudem die Kennart der Ordnung Glauco-Puccinellietalia.
Erkennungsmerkmale
Der Gewöhnliche Strandflieder ist eine 20 bis 50 cm groß werdene Pflanze, die im August und September blüht. Sie besitzt ganzrandige, verkehrteiförmige Blätter, die zumeist eine grundständige Rosette bilden. An den Blättern werden über spezielle Hydathoden Salzkristalle ausgeschieden. Die 5-zähligen, zwittrigen Einzelblüten bilden einseitswendige, doldenrispig angeordnete Ähren. In jeder Einzelblüte befindet sich ein oberständiger, einfächriger und fünfblättriger Fruchtknoten und 5 Staubblätter. Sowohl die Narben als auch der Pollen weisen einen Dimorphismus auf. Die Kronblätter sind miteinander verwachsen und sind blau- oder pink-violett gefärbt. Der röhrige Kelch ist im trockenen Zustand trockenhäutig und dient der Frucht als Ausbreitungsorgan. Im Herbst bildet die Pflanze kleine Nussfrüchte aus, die vom Kelch umschlossen werden.