Korseby Online - Myrsinaceae
Myrsinaceae
Die Myrsinengewächse bilden nur ein Fruchtblatt pro Blüte aus, aus dem einsamige Beeren oder mehrsamige Kapselfrüchte entstehen. Neuerdings werden einige Gattungen dazugestellt, die früher zu den Primulaceae gehörten.
Glaux maritima (Strand-Milchkraut)
Glaux maritima
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Glaux maritima Habitus
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Morphologie
Das StrandMilchkraut ist nur etwa 3 bis 20 cm groß, ist kriechend bis aufsteigend, an den Knoten wurzelnd und besitzt dickfleischige Blätter. Diese stehen dicht beieinander, sind ungefähr 4 bis 15 mm lang und länglich-lanzettlich oder elliptisch geformt. Die unteren Blätter sind gegenständig, die oberen dagegen wechselständig. Die rosa gefärbten Blüten haben einen Durchmesser von 3 bis 6 mm und sind nur äußerst selten weiß gefärbt. Sie stehen in den Blattachseln und sind fast sitzend. Es fehlen Kronblätter, dafür sind 5 kronblattartige Kelchblätter ausgebildet.
Vorkommen und Standortansprüche
Das Strand-Milchkraut wächst bevorzugt an sehr feuchten, salzhaltigen Stellen, die periodisch auch überschwemmt sein können. Typischerweise sind dies Abschnitte der Küsten. Im Binnenland kommt die Pflanze daher nur äußerst selten an natürlichen oder anthropogen gestörten Salzwiesen vor. Auf Grund der zunehmenden anthropogenen Beeinflussung gehen die Bestände vor allem im Binnenland stark zurück. Deshalb ist die Pflanze auch in den südlichen Bundesländern auf der Roten Liste. In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gilt sie gar als ausgestorben. In Nordrhein-Westfalen und Berlin ist sie vom Aussterben bedroht.
Sie kommt allerdings sonst auf der gesamten nördlichen Hemisphäre natürlich in der meridionalen bis borealen Klimazone vor. Hier wächst sie jedoch nur litoral an den Küsten. Ihre Hauptverbreitung liegt in Nord-Europa und Nord-Asien. Sie hat ihr Hauptvorkommen in Salzpflanzenfluren und ist Kennart des Verbandes Armerion maritimae und der Ordnung Glauco-Puccinellietalia. Sie wächst häufig zusammen mit Strand-Grasnelken, Salzschwaden, Bodden-Binsen, Strand-Dreizack und Salz-Bungen. Nach den Ellenberg-Zeigerwerten ist sie eine Halbschatten- bis Halblichtpflanze (L6), zeigt mäßige Wärme oder Wärme an (T6), wächst an feuchten standorten (F6), zeigt mäßigen Stickstoffreichtum an (N5) und erträgt einen hohen Salzgehalt (S7).
Lysimachia vulgaris (Gewöhnlicher Gilbweiderich)
Lysimachia vulgaris
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Blüte von L. vulgaris
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Erkennungsmerkmale
Der Gewöhnliche Gilbweiderich wird etwa 50 cm bis 1,50 m groß, besitzt einen aufrechten Stängel und ist meist quirlig oder gegenständig beblättert. Seine Kronblätter sind gelb gefärbt und häufig innerseits rötlich. Der Zipfel der Kronblätter ist am Rand kahl, der Zipfel der Kelchblätter häufig rötlich überlaufen. Die Blüten stehen in einer Rispe, die unterseits stets beblättert ist. Die Blüte ist zudem stets 5 zählig. Die Pflanze bildet eine Kapselfrucht aus, die mit 5 Klappen aufspringend ist.
Vorkommen
Den Gewöhnlichen Gilbweiderich findet man von Juni bis August häufig an lichten Waldstellen, in Sumpfgebüschen, Röhrichten, Bachsäumen und auf feuchten Wiesen in ganz Deutschland. Zerstreut kommt er zudem in Kalk- und Trockengebieten vor. Außerhalb Deutschlands bewächst er die boreale und mediterrane Zone von Europa und Teile Nord-Asiens.