Korseby Online - Equisetales
Equisetales (Schachtelhalme)
Schachtelhalme sind letzte Überlebende einer ehemals artenreichen Gruppe. Viele ausgestorbene Vertreter sind von Fossilien aus dem Perm und Karbon bekannt.
Equisetum fluviatile (Teich-Schachtelhalm)
Equisetum fluviatile
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Detail von E. fluviatile
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Vorkommen
Der Teich-Schachtelhalm kommt in nassen, teils überfluteten oligo- bis mesotrophen Gewässerrändern vor. Meist wächst er dort direkt im überfluteten Uferbereich. Der Teich-Schachtelhalm ist sehr licht- und feuchtebedürftig. Deshalb wächst er häufig an sonnen-exponierten Stellen direkt im Wasser. Er ist aber auch in Röhrichtgesellschaften, Seggenrieden und Gräben in ganz Deutschland bis auf die Mitteldeutschen Trockengebiete häufig zu finden. Er ist zudem circumpolar verbreitet.
Erkennungsmerkmale
Der Teich-Schachtelhalm kann 20 bis 150 cm groß werden und besitzt einen ungefurchten oft braun bis grün gefärbten Stängel, der höchstens weißlich gestreift sein kann und etwa 4 bis 8 mm im Druchmesser ist und 15 bis 30 Zähne aufweist. Er unterscheidet sich von den sporentragenden Stängeln nicht. Die Sporenähre an der Spitze des Stängels ist oberseitig stumpf abgerundet. Der Stängel ist meist unverzweigt. Seine Äste sind unregelmäßig in der Mitte stehend und nur selten quirlig. Die Zentralhöhle ist sehr weit und etwa Dreiviertel bis Neinzehntel des Stängel-Durchmessers. Die Vallecularhöhlen fehlen oder sind viel kleiner.
Equisetum palustre (Sumpf-Schachtelhalm)
Equisetum palustre
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E. palustre Detail
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Vorkommen
Der Sumpf-Schachtelhalm ist von den Frühjahrs- bis Herbstmonaten stets grün und bildet Sporen von Juni bis September aus. Er wächst vornehmlich auf nährstoffreichen Feucht- und Moorwiesen, häufig auch am Rand von Großseggenrieden. Er ist in ganz Deutschland weit verbreitet. Er kommt zudem curcumpolar bis in montane Höhenstufen vor. Derzeit nimmt jedoch seine Verbreitung ab.
Erkennungsmerkmale
Der Sumpf-Schachtelhalm wird etwa 10 bis 50 cm groß, in seltenen Fällen sogar bis 1 m. Die ährentragenden Sprosse sind stets grün gefärbt und sie sind den unfruchtbaren Sprossen gleich gestaltet. Der rauhe stets gefurchte Stängel ist quirlig verzweigt, etwa 1 bis 3 mm im Durchmesser und besitzt 8 bis 10 Rippen, selten auch 4 bis 12. Die anliegenden Stängelscheiden sind mit 4 bis 12 Zähnen versehen, wovon die untersten Scheiden der Seitenäste braunschwarz gefärbt sind und viel kürzer als die Scheidenröhre des Hauptsprosses werden. Die Zentral- uund Vallecularhöhlen sind etwa gleichgroß, die Carinalhöhlen dagegen sehr klein. Die Zentralhöhlen sind etwa ein Sechstel des Stängeldurchschnittes groß.
Der Sumpf-Schachtelhalm bildet Sporen aus, die mit 4 langen, bandförmigen Anhängseln versehen sind. Die Sporen stehen an Sporenähren, die an der Oberseite stets stumpflich abgerundet sind. Der Sumpf-Schachtelhalm bildet häufig unterirdische Ausläufer und Sprossknollen aus und kann sich mit diesen auch vegetativ vermehren. Ansonsten werden seine Sporen durch den Wind ausgebreitet (Anemochorie).
Equisetum arvense (Acker-Schachtelhalm)
Equisetum pratense (Wiesen-Schachtelhalm)
Equisetum pratense
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Detail von E. pratense
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Vorkommen
Der Wiesen-Schachtelhalm ist im sporentragenden Zustand im Mai und Juni zu finden, ansonsten vegetativ das gesamte Jahr über. Den Winter überdauert er jedoch kaum sichtbar im Boden. Er wächst in feuchten Laubwäldern, in Auen, Waldrändern, oder an Rändern von Gräben. Er ist nährstoffanspruchsvoll und benötigt nur wenig Licht zum Wachsen. Er ist in Deutschland nur zerstreut verbreitet, in eigen Bundesländern ist er sogar selten geworden. Derzeit nehmen seine Bestände nicht nur in Deutschland ab. Er ist zuden im übrigen Europa wie auch circumpolar bis in montane Regionen verbreitet.
Erkennungsmerkmale
Der Wiesen-Schachtelhalm wird 10 bis 60 cm groß und besitzt einen relativ dicken etwa 1 bis 3 mm im Durchschnitt umfassenden grünen Stängel, der quirlig beastet ist. Die meist bräunlich gefärbten ährentragenden Sprosse erscheinen gleichzeitig mit den unfruchtbaren. Nach der Sporenreife ergrünen diese und werden den unfruchtbaren gleichgestaltig. Die Sporen stehen in Ähren an der Sprossspitze und werden bis 4 cm lang. Die Äste sind meist drei- bis fünf-kantig, stehen waagerecht ab oder sind häufig auch überhängend. Sie sind stets unverzweigt. Die untersten Astscheiden sind rotbraun gefärbt. Die Zentralhöhle nimmt etwa die Hälfte des Durchmessers ein. Die Stängelscheiden besitzen 10 bis 20 gelb- bis rot-bräunliche Zähne. Der Stängel ist stets in gleicher Anzahl wie Zähne mit Stängelrippen versehen.