Korseby Online - Zosteraceae
Zosteraceae
Seegrasgewächse gehören zur Ordnung der Froschlöffelartigen und sind in tropischen bis temperierten Meeren weit verbreitet. Sie sind rein marine grasartige Pflanzen, die auf dem Meeresgrund bis zu einer Tiefe von 15 m leben.
Seegräser
Die Pflanzengattung Zostera umfasst mehrere untergetaucht lebende Arten der Seegräser in den Meeren. Sie können bis zu einer Tiefe von 15 m wachsen und umfassen einige der wenigen submersen Blütenpflanzen. Der Name Zostera ist dem Griechischen zoster angelehnt, was soviel wie Gürtel bedeutet und an die flachen bandförmigen Blätter erinnern soll. Getrocknetes Seegras fand früher Verwendung als Polstermaterial für Matratzen und als Verpackungsmaterial. Es kann sogar begrenzt als Dünger eingesetzt werden. Weltweit gibt es 12 Arten, die allesamt nur in den Meeren vorkommen. Im deutschen Sprachgebrauch werden als Seegräser auch Arten der Neptungrasgewächse (Posidoniaceae) bezeichnet. Die Seegras-Segge Carex brizoides wird ebenfalls häufig verwechselt.
Morphologische Merkmale
Seegräser sind grasartige, untergetaucht lebende (submerse) Meerespflanzen. Sie besitzen linealische Blätter. Die Blüten besitzen keine Blütenhülle oder Deckblätter und sind in zwei Reihen auf je einer Seite einer flachgedrückten Ährenachse (der Spadix) angeordnet und zur Blütezeit in eine Blütenscheide (der Spatha) eingeschlossen sind. Wahrscheinlich enthält jede Blüte sowohl ein Staub- als auch ein Fruchtblatt. Seegräser bilden kleinen Nussfrüchte aus, die zylindrisch geformt sind und einen zweispaltigen Griffel an der Spitze aufweisen.
Zostera marina (Gewöhnliches Seegras)
Zostera marina
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Zostera marina Detail
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Ökologie und Bestäubungsbiologie
In den letzten Jahren wird in der Nordsee ein starkes Seegrassterben registriert, das nicht mit den bekannten Populationsschwankungen bei den Seegras-Arten zu erkären ist. Als Auslöser werden neben des Befalls durch parasitische Pilze (Labyrinthulomycetes) auch anthropogene Ursachen wie z.B. zunehmende Wasserverschmutzung, zunehmender Trübungsgrad des Wasser und Eutrophierung vermutet. Seegraswiesen sind besonders ökologisch wertvoll, da sie Schutz für zahlreiche Tierarten bieten. So stellen Seegrasbestände z.B. häufig wichtige Laichplätze der Fische dar.
Die Bestäubung der Blüten erfolgt ausschließlich submers. Die Einzelblüten bilden einen fadenförmigen Pollen aus, der ausschließluch durch das Wasser ausgebreitet wird. Haben sich kleine Nussfrüchte gebildet, so werden diese ebenfalls durch das Wasser ausgebreitet. Häufig wurde auch beobachtet, dass bestimmte Vögel oder Fische die Früchte fressen und mit der Ausscheidung der frei gelegten Samen so zur Ausbreitung beitragen.
Vorkommen
Das ausschließlich untergetaucht lebende Gewöhnliche Seegras blüht unter Wasser zwischen Juni und September und kommt bis zu einer Tiefe von 10 m vor. Es wächst auf unterseeischen Wiesen in Küstengewässer der Nord- und Ostsee und den Ozeanen in Nähe des Festlandes. Es ist auf der gesamten Nord-Hemisphäre verbreitet. Stellenweise geht seine Verbreitung jedoch auf Grund anthropogener Einflüsse zurück. Deshalb ist es mittlerweile auf der Roten Liste von Deutschland als Gefährdet (Klasse 3) eingestuft.
Morphologische Merkmale
Das Gewöhnliche Seegras wird 30 bis 100 cm groß und bildet 3 bis 7-parallelnervige Blätter aus, die oben abgerundet sind und etwa 3 bis 9 mm breit werden. Am Grund eines jeden Blattes gibt es geschlossene Blattscheiden, die keine Öhrchen ausbilden. Die Blüten sind in zwei Reihen auf je einer Seite einer flachgedrückten Ährenachse (der Spadix) angeordnet und zur Blütezeit in eine Blütenscheide (der Spatha) eingeschlossen sind. Der Stiel der Spatha ist oberwärts etwas verbreitert. Jede Einzelblüte enthält sowohl ein Staub- als auch ein Fruchtblatt. Das Gewöhnliche Seegras bildet kleine Nussfrüchte aus, die zylindrisch geformt sind und einen zweispaltigen Griffel an der Spitze aufweisen. Ihr Pollen ist fadenförmig. Das Seegras ist immergrün, bildet monopodiale Rhizomausläufer aus und ist audauernd. Es kann richtige unterseeische Wiesen bilden.