Korseby Online - Pottiaceae
Pottiaceae
Die akrokarpen Vertreter dieser Laubmoosfamilie wachsen in dichten Kissen und bilden stets eine kräftige Blattrippe aus, die häufig als Spitze aus dem Blatt austreten kann.
Index
- Acaulon muticum (Rundliches Knospenmoos)
- Acaulon triquetrum (Dreikantiges Knospenmoos)
- Aloina aloides (Echtes Aloemoos)
- Barbula crocea (Safran-Bärtchenmoos)
- Barbula convoluta (Rollblättriges Bärtchenmoos)
- Barbula unguiculata (Gespitztblättriges Bärtchenmoos)
- Barbula fallax / Didymodon fallax (Falsches Bärtchenmoos)
- Barbula regidula / Didymodon rigidulus (Rigides Bärtchenmoos)
- Barbula tophacea / Didymodon tophaceus (Tuff-Doppelzahnmoos)
- Barbula reflexa (Zurückgekrümmtes Doppelzahnmoos)
- Didymodon ferrugineus / Barbula reflexa (Zurückgekrümmtes Doppelzahnmoos)
- Barbula sinuosa / Didymodon sinuosus (Buchtiges Doppelzahnmoos)
- Barbula hornschuchiana / Pseudocrossidium hornschuchianum (Hornschuchs Scheinfransenmoos)
- Geheebia gigantea
- Bryoerythrophyllum recurvivostrum (Gewöhnliches Rotblattmoos)
- Bryoerythrophyllum ferruginascens (Rostrotes Rotblattmoos)
- Gymnostomum aeruginosum (Grünspan-Nacktmundmoos)
- Anoectangium aestivum (Dichtes Urnenmoos)
- Encalypta vulgaris (Gewöhnlicher Glockenhut)
- Encalypta streptocarpa (Gedrehtfrüchtiger Glockenhut)
- Encalypta rhaptocarpa (Streifenfrüchtiger Glockenhut)
- Phascum cuspidatum (Gespitztes Glanzmoos)
- Phascum curvicolle (Krummstieliges Glanzmoos)
- Pottia lanceolata (Lanzettliches Pottmoos)
- Pottia intermedia (Mittleres Pottmoos)
- Pottia bryoides (Birnmoosartiges Pottmoos)
- Pottia davalliana (Kleines Pottmoos)
- Pottia truncata (Gestutztes Pottmoos)
- Hennediella heimii (Syn. Pottia heimii / Desmatodon heimii) (Heims Neupottmoos)
- Desmatodon leucostoma
- Pterygoneurum ovatum (Hohlblättriges Flügelnervmoos)
- Pterygoneurum subsessile (Kurzstieliges Flügelnervmoos)
- Tortella tortuosa (Gekräuseltes Spirazahnmoos)
- Tortella densa (Dichtes Spiralzahnmoos)
- Tortella rigens (Alvar-Spiralzahnmoos)
- Tortella inclinata (Geneigtes Spiralzahnmoos)
- Tortella flavovirens (Gelbgrünes Spiralzahnmoos)
- Tortella pseudofragilis
- Tortula muralis (Mauer-Drehzahnmoos)
- Tortula ruralis (Dach-Drehzahnmoos)
- Tortula ruraliformis (Dünen-Drehzahnmoos)
- Tortula norvegica (Norwegischen Drehzahnmoos)
- Tortula calcicolens (Kalk-Drehzahnmoos)
- Tortula subulata (Pfriemen-Drehzahnmoos)
- Tortula virescens (Grünes Drehzahnmoos)
- Tortula latifolia (Breitblättriger Drehzahn)
- Tortula hoppeana
- Pleurochaete squarrosa / Tortella squarrosa (Sparriges Spiralzahnmoos)
- Oxystegus tenuirostris (Dünnschnäbeliges Spitzdeckelmoos)
- Trichostomum crispulum (Krauses Haarmundmoos)
- Trichostomum brachydontium (Kurzzahn-Haarmundmoos)
- Hymenostylium recurvivostrum (Krummschnäbeliges Deckelsäulchenmoos)
- Weissia longifolia (Langblättriges Perlmoos)
- Weissia brachycarpa (Kleinmündiges Perlmoos)
- Weissia controversa (Zartgrünes Perlmoos)
- Leptodontium flexifolium (Gekräuseltes Dünnzahnmoos)
Acaulon muticum (Rundliches Knospenmoos)
Acaulon muticum
zwischen Weissia longifolia |
Acaulon muticum Laminazellen (400x) |
Acaulon triquetrum (Dreikantiges Knospenmoos)
Acaulon triquetrum
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Einzelne kospenförmige Pflanzen von Acaulon triquetrum wachsen gewöhnlich in kleinen Gruppen, sind bräunlichgrün gefärbt und werden nicht größer als 1,5 mm. Die diözischen, kurzlebigen Pflänzchen entwickeln sich im Herbst und sterben dann meist im Frühjahr nach der Sporenreife ab. Von oben betrachtet erscheinen sie dreikantig, daher auch der Name. Die eiförmigen, deutlich hohlen und gekielten Grundblätter sind oft am Rand etwas umgeschlagen oder leicht gezähnt. Die Blattrippe tritt als eine kurze Stachelspitze aus. Die rhombisch-seschseckigen Laminazellen werden etwa 30 bis 50 µm lang und 10 bis 18 µm breit. Die Seta ist so kurz, dass die runde Kapsel direkt in die Blattrosette eingeschlossen ist. Die bräunlichen Sporen sind papillös. Eine Sporenreife erfolgt zumeist reichlich im Frühjahr.
Vorkommen
Acaulon triquetrum besiedelt sonnige, warme und trockene Standorte auf offener, basischer, oft auch kalkreicher Erde. Es bevorzugt südexponierte, sandige, jedoch nur leicht geneigte Hänge, ist aber auch auf brachen Stoppeläckern oder in Trockenrasen zu finden. Das pionierfreudige, konkurrenzschwache Moos wird oft von Barbula convoluta, Phascum cuspidatum oder Pottia lanceolata begleitet.
Acaulon triquetrum Laminazellen (400x) |
Aloina aloides (Echtes Aloemoos)
Aloina aloides
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Aloina aloides ist ein recht winziges, diözisches und grünlich gefärbtes Moos, welches in meist dichten Herden oder gruppenweise wächst. Die zungenförmigen Blätter der bis 5 mm großen Pflänzchen sind rosettig angeordnet. Sie sind mehrschichtig, dick, stehen feucht aufrecht ab und sind trocken anliegend. Die Blattbasis ist mit dünnen, durchsichtigen, rechteckigen Laminazellen scheidig. Die Blattspitze ist kapuzenförmig. In ihr endet gewöhnlich die Blattrippe, die jedoch auch kurz austreten kann und verzweigte Zellfäden auf der Oberseite aufweisen kann. Der ungesäumte und glatte Blattrand ist nach oben umgeschlagen. Die quer-rechteckigen, mittleren Laminazellen sind etwa 10 bis 15 µm breit und 5 bis 8 µm lang. Die bis 2 cm lange, rötliche Seta überragt das knospenförmige Moos deutlich. Sie trägt eine schmale, länglich-zylindrische Kapsel, dessen Anulus schwer ablösende Zellen aufweist. Die fadenförmigen, stark papillösen Peristomzähne stehen jeweils in Paaren zu weit, da sie am Grunde miteinander verwachsen sind. Der Kapseldeckel ist lang geschnäbelt. Die Sporen sind etwa 15 bis 25 µm im Durchmesser. Die Sporenreife findet zahlreich und häufig im Herbst und im Frühjahr statt.
Vorkommen
Aloina aloides besiedelt offene, lichtreiche, trockene und warme (oft süd-exponierte) Standorte und kommt auf kalkhaltiger, basischer, lehmig-toniger oder mergeliger Erde vor. Es ist dabei bevorzugt in Trockenrasen, an süd-exponierten Hängen, in Fugen, an Mauergründen, an Böschungen oder seltener auf Felsen zu finden. Typische Begleitmoose sind Pottia lanceolata oder Pterygoneurum ovatum. Das Wärme-liebende Moos ist vor allem in den wärmeren Teilen Europas und Nord-Afrikas verbreitet. In Deutschland ist es relativ selten (gefährdet) und wird vor allem wegen seiner Größe oft übersehen.
Barbula crocea (Safran-Bärtchenmoos)
Barbula convoluta (Rollblättriges Bärtchenmoos)
Barbula convoluta
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Barbula convoluta
Papillen am Blattrand (400x) |
Barbula convoluta unterscheidet sich von den anderen Barbula-Arten durch die flachen oder welligen, ganzrandigen, jedoch fein papillösen Blattränder. Die einzelnen, unverzweigten Pflanzen werden meist nicht größer als 1 cm. Die Endzelle der Blattspitze ist häufig hyalin. Die Blattrippe erreicht die Blattspitze oder etwa 3/4 des Blattes. Öfters sind kugelige, braune Rhizoidgemmen zu beobachten. Die röhrigen Perichaetialblätter sind deutlich größer als die normalen Blätter und umhüllen die Seta an ihrer Basis.
Vorkommen
Barbula convoluta besiedelt offene, lichtreiche, warme, oft süd-exponierte, trockene bis frische, kalkreiche Standorte auf sandiger, lehmiger, toniger oder kiesiger Erde. Es kommt an Ruderalstandorten, auf Erdaufschüttungen, an Wegböschungen, in Lehm- und Kiesgruben, auf Trockenrasen, in trockenen Wiesen, aber auch auf Stoppeläckern vor. Typische Begleitmoose sind Barbula unguiculata, Phascum cuspidatum, Pottia lanceolata und Arten aus dem Bryum bicolor agg.-Umfeld.
Barbula unguiculata (Gespitztblättriges Bärtchenmoos)
Barbula unguiculata
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Barbula unguiculata
Blatt (40x) |
Vorkommen
Das Moos besiedelt feuchte, stark kalkhaltige Böden und ist daher in Deutschland häufig bis zerstreut verbreitet. In Fels- und Mauerritzen kann es auch bis über 2500 m steigen. Sonst ist es an Weg- und Grabenrändern, auf Äckern und selten auch auf Kalktrockenrasen zu finden. Seine Verbreitung ist auf die Nordhemisphäre beschränkt. Es kommt in Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika vor.
Merkmale
Das Gespitztblättrige Bärtchenmoos wächst in grünen bis schwach gebräunten Rasen und bildet bis 3 cm hohe Stämmchen aus. Die charakteristischen zungenförmigen Blätter sind feucht aufrecht abstehend (sparrig), erscheinen trocken dagegen gedreht. Aus der Blattspitze tritt die Mittelrippe in Form einer kurz aufgesetzten Stachelspitze aus. Der Blattrand ist, entgegen anderer Vertreter der Gattung Barbula, nur im mittleren Blattabschnitt umgerollt. Die oberen Laminazellen sind rundlich bis quadratisch geformt, papillös und gehen allmählich in die am Blattgrund rechteckig verlängerten, durchsichtigen bis wasserhellen Zellen über. Die rote Seta trägt aufrechte, zylindrisch geformte Kapseln, die 3 bis 4 mal links gewundene Peristomzähne aufweisen.
Barbula fallax / Didymodon fallax (Falsches Bärtchenmoos)
Vorkommen
Es kommt zumeist auf feuchten, tonigen Böden vor, ist jedoch auch an Mauern und Felsen verbeitet. Oft besiedelt es kalkhaltige Standorte und bevorzugt Halbschatten. Daher ist es häufig an Nord- und Osthängen zu finden. Es handelt sich um ein holarktisch verbreitetes Laubmoos, welches vom Tiefland bis über 2000 m vorkommt.
Merkmale
Das Falsche Bärtchenmoos bildet bis 2 cm hohe Stämmchen aus und wächst in schmutzig grünen bis bräunlichen, lockeren, oft ausgedehnten Rasen und bildet keinen Rhizomfilz aus. Seine ganzrandigen, etwa 1 bis 2 mm langen Blätter sind feucht sparrig abstehend und erscheinen trocken schwach gedreht. Sie sind aus einem breit eiförmigen Grund allmählich zugespitzt und gekielt. Die Blattränder sind auf der ganzen Länge bis kurz vor der Blattspitze umgerollt. Die Laminazellen des Blattgrundes sind subquadratisch geformt und mehr oder minder durchsichtig. Die oberen Zellen sind dagegen undurchsichtig, rundlich und erscheinen leicht papillös (warzig). Die Mittelrippe ist kräftig ausgebildet und endet in der Blattspitze. Die rote Seta trägt aufrechte, eilänglich bis zylindrisch geformte Kapseln, die am Vorderende 32 Peristomzähne aufweisen, die 3 bis 4 mal links gewunden sind.
Barbula fallax Blatt (400x) | Barbula fallax Blattspitze (400x) | Barbula fallax Kapsel (32x) |
Barbula regidula / Didymodon rigidulus (Rigides Bärtchenmoos)
Barbula regidula Habitus
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Barbula tophacea / Didymodon tophaceus (Tuff-Doppelzahnmoos)
Die meist braun gefärbten Pflänzchen von Barbula tophacea haben stumpf gespitzte Blätter, deren Laminazellen beiderseits papillös sind. Das relativ seltene, pionierfreudige Moos ist an kalkreichen, sonnige bis schattige, feuchten bis nassen, teils überrieselte, felsigen, mergeligen oder sandigen Stellen zu finden. Typisch ist es auf durchrieselten Kalktuffablagerungen an quelligen Stellen. Es kommt auf Gestein an Bachrändern, in Schluchten und an Steilhängen bevorzugt vor. Sekundärstandorte sind kalkreicher Sand, Lehm, Kies oder Ton und damit selten auch Mauern. Typische Begleitmoose sind Barbula fallax, Brachythecium rivulare, Cratoneuron filicinum, Dicranella varia oder Pellia endiviifolia.
B. tophacea Laminazellen |
Barbula reflexa (Zurückgekrümmtes Doppelzahnmoos)
Barbula reflexa
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Barbula reflexa wächst in niedrigen, lockeren bis dichten, bräunlichgrünen bis rötlichbraunen kleinen Rasen oder Polstern. Einzelpflänzchen werden bis 3 cm hoch und bilden feucht stark sichelförmig gebogenen Blätter aus, die zudem etwas zurückgekrümmt sind. Die Blattränder sind in der unteren Blatthälfte zurückgebogen. Die Blattrippe endet in der Blattspitze und weist an der Basis oberseitlich stark verlängerte, schmale Zellen auf. Die rundlichen Laminazellen sind etwa 6 bis 11 µm im Durchmesser, haben verdickte Zellwände (typisch für die Gattungsabgrenzung Didymodon) und mehrere konische Papillen.
Vorkommen
Barbula reflexa besiedelt feuchte, offene, lichtreiche bis halbschattige Standorte auf kalkreicher, toniger, mergeliger, sandiger, grusiger, kiesiger oder steiniger Erde. Es ist entlang von mit Kalkschotter befestigten Wegen, in Kies- und Sandgruben, Grabenrändern, in Lücken auf Wiesen und Rasenrändern, entlang feuchten Stellen auf Felsen oder Mauern, oder am Rande von offenen, kalkreichen Niedermooren zu finden. Typische Begleitmoose sind Barbula fallax, Bryum neodamense, Dicranella varia, Encalypta streptocarpa oder Tortella tortuosa. Das Moos ist in den borealen und kühlen gemäßigten Breiten der Nord-Hemisphäre stets in Kalkgebieten verbreitet. Im Norden Deutschlands sehr selten. Erst in den Mittelgebirgen häufiger, oder in Skandinavien.
Didymodon ferrugineus / Barbula reflexa (Zurückgekrümmtes Doppelzahnmoos)
Didymodon ferrugineus Habitus | Didymodon ferrugineus Blatt |
Didymodon ferrugineus Blattzellen | Didymodon ferrugineus Rippenzellen | Didymodon ferrugineus Zellen Blattspitze |
Barbula sinuosa / Didymodon sinuosus (Buchtiges Doppelzahnmoos)
Barbula sinuosa bildet lockere, niederwüchsige, grüne bis braungrüne gefärbte Rasen. Einzelpflanzen sind bis 1,5 cm hoch und weisen an den Stängelspitzen größere Blätter auf, die feucht etwas verbogen abstehen und trocken brüchig und zusammengekräuselt sind. Die linealisch-lanzettlichen Blätter verlaufen allmählich in eine mehr oder minder pfriemenförmige Spitze. Die etwas welligen Blattränder sind in der oberen Blatthälfte schwach buchtig gekerbt. Die Blattrippe erreicht gewöhnlich die Blattspitze. Die (in der Blattmitte) subquadratischen, dickwandigen Laminazellen sind papillös (im oberen Blattteil deutlich) und etwa 6 bis 12 µm im Durchmesser. An der Blattbasis sind die Zellen rechteckig und dünnwandig.
Vorkommen
Barbula sinuosa besiedelt balbschattige bis schattige, frische bis feuchte, luftfeuchte, mäßig nährstoffreiche, basenreiche, kalkreiche Steine oder Felsen. Es ist entlang von Gewässerufern, besonders in Waldbachtälchen i.d.R. auf nicht periodisch überschwemmten Stellen anzutreffen. Sekundär besiedelt im Spritzwasserbereich frei liegende Baumwurzeln oder Baumbasen von Weiden. Typische Begleitmoose sind Brachythecium rivulare, Brachythecium rivulare oder Rhynchostegium riparoides.
Barbula hornschuchiana / Pseudocrossidium hornschuchianum (Hornschuchs Scheinfransenmoos)
Barbula hornschuchiana bildet niederwüchsige, frisch- bis hellgrün gefärbte, lockere bis dichte Rasen. Einzelpflanzen werden bis 1,5 cm hoch und besitzen aufrecht abstehende, lanzettliche Blätter, die trocken eingebogen und spiralig gedreht sind und sich nur allmählig in die scharfe Spitze verschmälern. Die Blattränder sind auf dem gesamten Bereich stark zurückgerollt. Die kräftige Blattrippe tritt als scharfe Stachelspitze aus. Die Laminazellen sind subquadratisch, dickwandig, dicht papillös und etwa 8 bis 14 µm klein. Die rötlich-braune Seta trägt ellipsoidisch-eiförmig-lange Sporenkapseln, dessen langen Peristomzähne spiralig gewunden sind. Die glatten Sporen sind etwa 7 bis 12 µm groß. Sporophyten werden eher selten entwickelt.
Vorkommen
Barbula hornschuchiana besiedelt offene, lichtreiche, oft sonnenexponierte und warm gelegene, trockene, kalkreiche Standorte und kommt auf lehmiger, sandiger, toniger, mergeliger oder kiesiger bis steiniger Erde vor. Es wächst ruderal an Weg- und Straßenrändern, in Kies- und Lehmgruben, auf brachen Äckern und in lückigen Xerothermrasen. Es meidet meist menschliche Siedlungsbereiche. Typische Begleitmoose sind Barbula convoluta, Bryum argenteum, Bryum bicolor, Phascum cuspidatum oder Pottia bryoides. Das Moos ist in den circumpolaren Regionen in den warm-gemäßigten Klimazonen verbreitet.
Geheebia gigantea
Geheebia gigantea
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Geheebia gigantea Laminazellen |
Bryoerythrophyllum recurvivostrum (Gewöhnliches Rotblattmoos)
Bryoerythrophyllum
recurvivostrum Schopfblatt |
Bryoerythrophyllum
recurvivostrum unteres Blatt |
Bryoerythrophyllum recurvivostrum bildet lockere oder dichte Rasen, deren bis 4 cm hohen Pflanzen im unteren Teil charakteristisch ziegelrot gefärbt sind und sich deutlich vom oberen, frschgrüne Teil abhebt. Die linealisch- bis zungenförmig-lanzettlichen Blätter sind feucht aufrecht abstehend und trocken verbogen und leicht gekräuselt. Die Blattränder sind vom Grund bis fast zur Blattspitze zurückgebogen. Die unterhalb der Spitze endende Blattrippe ist kräftig entwickelt. Die Laminazellen sind in der Blattmitte kurz-rechteckig bis subquadratisch und im Durchmesser etwa 7 bis 14 µm. Im oberen Blattteil sind sie stark papillös. Sporophyten werden häufig gebildet. Die rötliche Seta trägt uylindrisch geformte Kapsel, dessen Deckel konisch geformt ist. Die Peristomzähne somd aufrecht und kurz.
Vorkommen
Bryoerythrophyllum recurvivostrum ist an basenreichen, kalkhaltigen Standorten auf lehmiger, sandiger oder kiesiger Erde, selten auf Humus anzutreffen. Die Art bevorzugt offene, frische, halbschattige bis schattige Stellen und besiedelt Weg- und Grabenränder, Uferbereiche in Wäldern, Mauern oder übererdetes Gestein, seltener auch Hausdächern. Typische Begleitmoose sind Campylium calcareum, Ctenidium molluscum, Lophocolea minor, Mnium marginatum oder Weissia controversa. Das Moos ist in Europa weit verbreitet. Verwechslungsgefahr besteht mit Ceratodon purpureus verwechselt werden.
Bryoerythrophyllum recurvivostrum Laminazellen (400x) |
Bryoerythrophyllum ferruginascens (Rostrotes Rotblattmoos)
Bryoerythrophyllum ferruginascens
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Gymnostomum aeruginosum (Grünspan-Nacktmundmoos)
Gymnostomum aeruginosum
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Gymnostomum aeruginosum
Rhizoiden |
Gymnostomum aeruginosum wächst in mäßig lockeren bis dichten, dunkelgrünen, olivgrünen bis bräunlichgrünen, bis etwa 3 cm hohen Rasen. Die feucht abstehenden, trocken etwas verbogenen Blätter sind zungenförmig-lanzettlich. Die Blattrippe ist etwa 70 µm breit und endet vor der Blattspitze, die stumpflich kurz gespitzt ist. Der Blattrand ist ungezähnt. Die Laminazellen sind dickwandig und oft popillös. Die ellipsoidischen, peristom-freien Kapseln stehen auf einer gelben-braunen Seta. Der Kapseldeckel ist kegelartig geschnäbelt. Sporenreife erfolgt häufig im Sommer.
Vorkommen
Gymnostomum aeruginosum besiedelt exponierte, aber meist absonnige, feuchte bis nasse, oft durchsickerte oder überrieselte, basen- und kalkreiche Standorte auf Felsen, Steilhängen oder Felsblöcken. Dabei ist es meist in Nischen oder Aushöhlungen zu finden. Typische Begleitmoose sind Cololejeunea calcarea, Ctenidium molluscum, Fissidens cristatus, Leiocolea collaris oder Pseudoleskeella catenulata.
Anoectangium aestivum (Dichtes Urnenmoos)
Encalypta vulgaris (Gewöhnlicher Glockenhut)
Encalypta vulgaris
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Encalypta vulgaris
Blatt (40x) |
Encalypta vulgaris
papillöse Lamina (400x) |
Das pionierfreudige, kurzlebige, annuelle Encalypta vulgaris wächst in kleinen, dichten, gelbgrünen bis braungrünen, bis 2 cm hohen Polstern oder kleineren Rasen. Die Blätter sind trocken eingekrümmt, feucht jedoch aufrecht abstehend und weisen öfters auch eine kleine Stachelspitze auf. Die bräunliche Blattrippe endet gewöhnlich in der Blattspitze. Die basalen Laminazellen sind wasserhell und deutlich vom oberen 2/3 abgesetzt. Sie bilden eine V-förmige Gruppe aus hyalinen, gelblichen, dicklichen, rechteckigen Zellen. Die mittleren und oberen Laminazellen sind undurchsichtig, tief-grün und zuweilen stark papillös (meist 2 oder 4 Papillen pro Zelle).
Das Wachstum der gelblich-roten Seta fängt oft erst nach der Kapsel an, so dass die Kapseln junger Pflänzchen oft scheinbar in die Blätter eingesenkt sind. Solche Pflanzen lassen sich jedoch recht gut an der langen, derben Kapselspitze erkennen. Die Kapsel ist zudem zart gestreift, im Alter oft gefurcht und hat kein Peristom. Die Kalyptra ist eingerissen oder ganzrandig. Die bräunlich-gelben, etwa 25 bis 35 µm großen Sporen weisen halbkugelige Warzen auf.
Vorkommen
Encalypta vulgaris besiedelt sonnige, oft warme und süd-exponierte, trockene, kalk- und basenreiche Stellen auf steiniger, humoser oder lössreicher Erde. Es kommt auf übererdeten Felsen und in deren Spalten, in xerothermen Trocken- und Halbtrockenrasen, ruderal an Böschungen und Wegrändern oder in Kies- oder Schottergruben vor. Charakteristische Begleitmoose sind Acaulon muticum, Acaulon triquetrum, Barbula convoluta, Phascum curvicolle oder Weissia longifolia. Das Moos ist in Europa hauptsächlich in den warmen Regionen um das Mittelmeer verbreitet. Weitere Verbreitungsgebiete sind Nord-Afrika und Nord-Amerika. Durch seine Kurzlebigkeit (erste Pflanzen erscheinen im zeitigen Herbst und gehen im Frühjahr zugrunde) ist das Moos fragmentarisch zerstreut.
Encalypta streptocarpa (Gedrehtfrüchtiger Glockenhut)
Encalypta rhaptocarpa (Streifenfrüchtiger Glockenhut)
Phascum cuspidatum (Gespitztes Glanzmoos)
Phascum cuspidatum
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Phascum cuspidatum
Blattspitze (125x) |
Phascum cuspidatum
Laminazellen (400x) |
Verbreitung und Vorkommen
Phascum cuspidatum kommt meist an kalkreichen, feuchten Pionierstandorten vor. Es ist auch auf Grasplätzen und auf Äckern relativ verbreitet. Seine Verbeitung umfasst die gesamte temperate Nordhemisphäre und Teile Nord-Afrikas. (Es gibt Bestände in Europa, Vorderasien und Nord-Amerika.)
Merkmale
Das büschelig wachsende Gespitzte Glanzmoos wird nur 3 mm bis 10 mm groß und bildet gelb-grün gefärbte kleine Pölsterchen. Seine Blätter sitzen am oberen Ende der Pflanze relativ locker, im unteren Teil sind sie dagegen etwas abstehend. Im trockenen Zustand sind sie verbogen und neigen sich dicht zusammen. Die ganzrandigen Blätter sind länglich lanzettlich geformt und zugespitzt. Die Blattränder erscheinen oft zurückgebogen. Die Blatt-Mittelrippe ist häufig aus der Blattspitze austretend. Selten sind auch Glashaare zu finden. Das Blatt weist zudem meist papillöse Laminazellen auf.
Ab dem Spätsommer erscheinen die sitzenden, dunkelbraun bis rötlich-braun gefärbten, eikugelig geformten, mit einer stumpfen Spitze versehenen Kapseln, die bis zur Vollreife meist in die Moospflanze eingesenkt sind. Der Kapselstiel (die Seta) ist meist sehr kurz. Die Kapseln bringen papillöse Sporen hervor, die nur 0,025 bis 0,04 mm im Durchmesser sind. Im jungen Stadium weisen die Kapseln einen kappenförmige Kalyptra auf.
Phascum curvicolle (Krummstieliges Glanzmoos)
Phascum curvicolle
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Im Gegensatz zu anderen Phascum-Arten, bildet Phascum curvicolle eiförmig-ellipsoidische Kapseln aus, die, durch die schwanenhalsartig gebogene Seta, aus den Blätter seitlich herausragt. Die Blätter sind zudem verlängert oder schmal lanzettlich und verlaufen allmählich in die Spitze. Insgesamt werden einzelne Pflanzen nicht größer als 2 mm und wachsen in bräunlichgrünen bis rötlichbraunen Herden oder kleinen Rasen. Es handelt sich um einjährige, kurzlebige und unbeständige Pflanzen, die im Herbst sich entwickeln, im Frühjahr Kapseln bilden und danach bereits wieder absterben.
Vorkommen
Das konkurrenzschwache Pioniermoos Phascum curvicolle besiedelt offene, lichtreiche, oft süd-exponierte, sonnige, warme, trockene, basen- und kalkreiche, Standorte auf Erd-, Ton-, Mergel-, Sand-, Lehm- oder Löss-Böden. Es tritt besonders an trockene Wegrändern, an abschüssigen Böschungen, in Steinbrüchen, auf Weinbergen, auf Stoppeläckern, oder in Fugen auf Mauern. Typische Begleitmoose sind Acaulon triquetrum, Barbula convoluta, Phascum cuspidatum, Pottia lanceolata oder Pterygoneurum ovatum. P. curvicolle ist eine submediterran verbreitete Art, deren Arealgrenzen östlich bis nach Russland, nördlich bis Irland und südlich bis Nordafrika reichen. Durch seine Unbeständigkeit, die Beschränkung auf kalkreiche und offene Böden ist das Moos selten und teilweise im Rückgang begriffen. In Mecklenburg ist das Moos stark gefährdet, in Deutschland ist es als gefährdet eingestuft.
Pottia lanceolata (Lanzettliches Pottmoos)
Pottia lanceolata
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Pottia lanceolata
Blatt (200x) |
Pottia lanceolata wächst vereinzelt zwischen anderen Moosen, wächst herdenweise oder bildet kleine, lockere, grüne bis bräunlich grüne Rasen. Einzelne Sprosse werden nur bis 8 mm lang und sind höchstens am Grund verzweigt. Die feucht aufrecht abstehenden, trocken spiralig gebogenen Blätter sind spatelförmig-lanzettlich geformt und ziemlich rasch in die Spitze verschmälert. Der Blattrand ist von der Basis bis zur Spitze umgerollt. Die einfache Blattrippe tritt als grannenartiges, meist kurzes Haar aus. Die kruz-rechteckigen oder subquadratisch geformten, schwach papillösen Laminazellen sind im Durchschnitt 9 bis 20 µm groß. Die bis 15 mm lange Seta trägt eine ellipsoidische Kapsel, deren Peristom die Kapselmündung weit überragt und bereits mit Lupe gut erkennbar ist. Der große, kegelförmige Deckel hat einen leicht schiefen Schnabel. Eine Sporenreife erfolgt sehr häufig im Frühjahr.
Vorkommen
Pottia lanceolata ist an offenen, lichtreiche, oft warme, kalk- oder basenreichen Stellen auf lehmigen, sandigen, kiesigen, schotterigen oder leicht humosen Böden zu finden. Es besiedelt offene Stellen in Trockenrasen, an Böschungen, Grabenrändern, Hohlwegen, Dämmen, auf Mauern, in Kies- oder Lehmgruben oder auf übererdeten Felsen, sowie brache Äcker. Die konkurrenzschwache Pionierart tritt häufig zusammen mit Aloin aloides, Barbula convoluta, Barbula unguiculata, Ceratodon purpureus, Phascum cuspidatum, Pottia bryoides oder Pterygoneurum ovatum auf. Das wärmeliebende Moos ist in den warm-temperierten Breiten Europas bis nach Südwest-Asien und in Teilen Nord-Amerikas und Nord-Afrikas verbreitet. In Deutschland ist es relativ selten, da es nur kalkreiche, warme Sandböden besiedelt. In Mecklenburg ist es gefährdet.
Pottia lanceolata Laminazellen (400x) |
Pottia intermedia (Mittleres Pottmoos)
Pottia intermedia
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Das pionierfreudige Pottia intermedia wächst herdenweise oder bildet lockere Rasen. Die kleinen Pflanzen sind gelbgrün bus dunkelgrün gefärbt, meist unverzweigt und bis 5 mm hoch. Die schopfartigen, eiförmig-lanzettlichen, rasch zugespitzten Blätter sind trocken eingekrümmt und feucht aufrecht abstehend. Die ganzrandigen, höhstens krenulierten Blattränder sind zurückgebogen. Die Blattrippe tritt als kurze Stachelspitze aus. Die rundlichen, schwach papillösen Laminazellen sind im Durchmesser etwa 15 bis 30 µm. Am Grunde sind sie rechteckig und durchsichtig.
Die länglich-ellipsoidischen Kapseln stehen auf einer bis 5 bis 13 mm hohen Seta. Nach dem Abfallen des schief geschnäbelten Deckels sind sie an der Mündung nicht erweitert. Das rudimentär vorhandene Peristom überragt die Kapselmündung kaum. Sporenreife erfolgt im Frühjahr und im Herbst.
Vorkommwn
Pottia intermedia besiedelt offene, lichtreiche, frische bis trockene, basenreiche, meist kalkhaltige, neutrale bis schwach saure Standorte auf Lehm, Ton, Mergel, Sand, Kies, Schotter, oder humoser Erde. Es ist auf Brachen, auf Stoppeläckern, in Wiesenlücken, auf Trockenrasen, ruderal an Wegrändern, Erdaufschüttungen, Kies- und Lehmgruben, an Gräben oder auf Gestein mit einer dünnen Erdauflagerung zu finden. Seltener werden sekundär Mauern oder Fugenritzen besiedelt. Typische Begleitmoose sind Barbula convoluta, Barbula unguiculata, Phascum cuspidatum oder Pottia truncata. Das Moos ist im gesamten nördlichen Teil Europas verbreitet und zerstreut.
Pottia bryoides (Birnmoosartiges Pottmoos)
Pottia bryoides
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Pottia bryoides bildet meist dichte, bräunlichgrüne Rasen oder Gruppen. Einzelne Pflanzen werden nicht größer als 1,3 cm und erscheinen daher knospenförmig. Die trocken verbogenen, feucht abstehenden, zungenförmig bis lanzettlichen Blätter weisen eine deutliche Rippe auf, die als ein weiß-hylaines Glashaar austritt. Die ab der Mitte des Blattes rundlich-quadratischen Laminazellen sind besonders zur Blattspitze hin mit 2 bis 4 Papillen versehen und werden im Durchmesser etwa 15 bis 21 µm groß. Zur Blattbasis sind die Laminazellen dicker, rechteckig und nicht mehr papillös. Sporogone werden im Herbst bis Frühjahr reichlich gebildet. Die länglich-ellipsoidischen Kapseln stehen an einer 2 bis 5 mm kurzen Seta, die den Blattschopf des Gametophyten nur wenig überragt. Der Kapseldeckel ist kurz schief geschnäbelt. Die papillösen Sporen werden etwa 15 bis 35 µm groß.
Vorkommen
Pottia bryoides besiedelt offene, lichtreiche, halb- bis trockene, warme, oft süd-exponierte, basen- und kalkreiche Standorte auf lehmiger, toniger, sandiger oder kiesiger, selten humoser Erde an Straßenrändern, an Gehwegen, in Trockenrasen, in Kiesgruben, seltener auf Gesteinen, Fugen oder auf Mauern. Das über ganz Mitteleuropa verbreitete Moos liebt warme, süd-exponierte Standorte. Typische Begleitmoose sind Barbula convoluta, Barbula unguiculata, Phascum cuspidatum oder Pottia lanceolata. Das Moos ist zerstreut besonders an gestörten Standorten zu finden.
Pottia bryoides Laminazellen (400x) |
Pottia davalliana (Kleines Pottmoos)
Pottia davalliana
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Pottia davalliana
Kapsel und Deckel (40x) |
Pottia davalliana
Sporen (400x) |
Pottia davalliana bildet zumeist kleinere Herden oder wächst einzelnd eingestreut zwischen anderen Ackermoosen. Anfangs sind die nur etwa 3 mm großen Pflänzchen bräunlichgrün gefärbt, später dann bräunlichrot. Die lang bespitzten, länglich-lanzettlichen Blätter sind feucht aufrecht abstehend und trocken eingekrümmt. Die Blattränder sind zurückgebogen und deren Zellen papillös. Die Blattrippe tritt zumeist als eine bräunliche Stachelspitze aus. Die im Druchmesser etwa 10 bis 20 µm großen, rechteckig-quadratischen Laminazellen sind nur schwach papillös. Die bis 4 mm lange, bräunlichrote Seta trägt eine rundlich-eiförmige Sporenkapsel, die kein Peristom aufweisen und deren Deckel konisch und kurz gespitzt ist. Die igelig-stacheligen Sporen sind charakteristisch geformt und etwa 20 bis 40 µm groß. Eine Sporenreife erfolgt im Herbst.
Pottia davalliana kann mit P. truncata verwechselt werden, welches jedoch nur fein-papillöse Sporen hat, einen geschnäbelten Kapseldeckel aufweist und etwas größer wird.
Vorkommen
Pottia davalliana besiedelt offene, lichtreiche bis halbschattige, frische bis feuchte, kalk- und basenreiche, lehmige, tonige, oder sandig-lehmige Erde. Es kommt in Flussauen, ruderal an Wegrändern und Böschungen, auf Stoppeläckern, in Lehmgruben, auf ausgebaggertem Schlamm und in Nischen von Mauern oder Felsen vor. Charakteristische Begleitmoose sind Barbula convoluta, Barbula unguiculata, Bryum rubens, Dicranella varia oder Phascum cuspidatum. Das wärmeliebende Moos ist in Europa eher an südlicheren Stellen anzutreffen. Als ein pionierfreudiges Moos ist es relativ unbeständig und ist daher zerstreut.
Pottia davalliana Laminazellen (400x) |
Pottia truncata (Gestutztes Pottmoos)
Pottia truncata
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Die schopfartigen, länglich einförmigen, rasch zugespitzten Blätter haben i.d.R. einen flachen, nicht umgeschlagenen Blattrand. Die Rippe tritt als kurze Stachelspitze aus. Die glatten, rundlich-quadratischen Laminazellen werden im Durchschnitt etwa 12 bis 24 µm groß.
Pottia truncata ist an offenen, sonnigen bis halbschattigen, frischen bis feuchten, nährstoffreichen, basenhaltigen, jedoch meist kalkarmen, neutralen bis schwach sauren Standorten zu finden. Es besiedelt Lehm, sandigen Lehm, Ton und Mergel und ist auf Stoppel- und Brachäckern, gestörten Ruderalstellen, an Böschungen, in lückigen Wiesen und Weiden, auf Erdaufschüttungen, in Kies- und Lehmgruben, entlang von Teich- und Bachufern oder auf flachgründigen Erdauflagen an Felsen.
Das Moos ist die kennzeichnende Art einer eigenen Gesellschaft Pottietum truncatae. In Europa ist es weit verbreitet und hat einen Verbreitungsschwerpunkt im Ackerbau. Besonders auf brachen Äckern nach späten Feldfrüchten wie z.B. Mais oder Zuckerrübe kann es im Spätherbst noch zur Fruchtreife gelangen. Vermutlich wird es durch den Ackerbau des Menschen gefördert, ist jedoch durch neuartige Bearbeitungsmethoden und immer kürzeren Anbaupausen der Fruchtfolgen leicht zurückgehend. Typische Begleitmoose sind Barbula unguiculata, Bryum rubens, Dicranella staphylina, Ephemerum minutissimum, Phascum cuspidatum oder Riccia sorocarpa oder falls noch vorhanden Anthoceros agrestis.
Hennediella heimii (Syn. Pottia heimii / Desmatodon heimii) (Heims Neupottmoos)
Hennediella heimii Habitus
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Desmatodon leucostoma
Pterygoneurum ovatum (Hohlblättriges Flügelnervmoos)
Pterygoneurum ovatum
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Die autözischen, niederwüchsigen, etwa 7 mm kleinen Moospflänzchen von Pterygoneurum ovatum erscheinen durch das hyaline Glashaar graugrün und wachsen meist gruppenweise. Der Spross ist nur wenige Millimeter kurz, daher erscheint das Moos knospenförmig. Die hohlen, spatelförmigen Blätter sind zu den Spitzen hin verbreitert, erscheinen daher verkehrt-eiförmig. An der Spitze befindet sich zumeist ein langes, ungezähntes, hyalines Glashaar, das aber vor allem in Herbarbelegen, gerne abfällt. Die Laminazellen sind in der oberen Häfte des Blattes rundlich bis quadratisch und etwa 12 bis 22 µm im Durchmesser. Sie können jedoch manchmal papillös sein, was die Bestimmung des ähnlichen Pterygoneurum subsessile erschwert. In der unteren Hälfte des Blattes sind die Laminazellen rechteckig, dicker, verlängert und durchsichtig. Die Rippe ist im oberen Teil verbreitert und mit chlorophyllreichen Lamellen besetzt. Die bis 6 mm lange Seta überragt zumeist den Blattschopf und trägt eine eiförmig ellipsoide Kapsel, die sich durch ein fehlendes Peristom, gerade verlaufende Zellreihen, einen schief geschnäbelten Deckel und eine kapuzenförmige Kalyptra auszeichnet. Die Sporenreife erfolgt häufig im erbst im im Frühjahr.
Vorkommen
Pterygoneurum ovatum besiedelt offene, lichtreiche, trockene, warme, oft süd-exponierte, mäßig nährstoffarme, kalk- und basenreiche Standorte auf sandiger, toniger, lehmiger oder kiesiger Erde. Es kommt in Trockenrasen, an Böschungen, ruderal an Wegrändern, übererdeten Gesteinen, in Fugen, in Kiesgruben und auf alten Mauern vor. Das wärmeliebende Moos ist in Deutschland ziemlich selten. In Mecklenburg ist es gefährdet. Es ist vor allem im Mittelmeergebiet, Nord-Afrika und Mittel-Amerika verbreitet. Typische Begleitmoose sind Barbula convoluta, Encalypta vulgaris, Phascum cuspidatum, Pottia lanceolata oder Weissia longifolia.
Pterygoneurum ovatum Laminazellen (125x) |
Pterygoneurum subsessile (Kurzstieliges Flügelnervmoos)
Pterygoneurum subsessile
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Die knospenförmigen Einzelpflanzen von Pterygoneurum subsessile bilden meist kleine und dichte Rasen. Sind sind graugrün, im Alter gelblich gefärbt und nur bis etwa 5 mm hoch. Zur Sprossspitze hin sind die elliptischen, verkehrt eiförmigen, hohlen, meist kurz zugespitzten Blätter schopfig vergrößert und aufrecht abstehend, trocken dagegen anliegend und nicht verbogen. Die Rippe tritt i.d.R. als langes, gezähntes Glashaar aus. Die Laminazellen sind rundlich bis subquadratisch, etwa 10 bis 15 µm klein und haben verdickte Zellwände. Die basalen Laminazellen sind rechteckig und durchsichtig. Die Seta ist kürzer als die Kapsel und erst nach dem Auspräparieren charakteristisch gebogen. Die fast kugeligen Sporenkapseln sind daher in die Blattrosette eingesenkt und haben nach Abfallen des geschnäbelten Deckels eine weite Mündung ohne Peristom. Die mützenförmige Kalyptra ist am Grunde gelappt. Die Sporen sind etwa 30 bis 50 µm groß und papillös. Kapseln sind regelmäßig ausgebildet. Eine Sporenreife erfolgt im Frühjahr.
Vorkommen
Pterygoneurum subsessile ist an mäßig nährstoffarmen, offenen, lichtreichen und sonnenexponierten, trocken-warmen, basen- und meist auch kalkhaltigen Stellen auf lehmiger, toniger, mergeliger, sandiger oder lössiger Erde anzutreffen. Charakteristisch sind dabei Vorkommen in besonnten Südhängen, oder nach Süden exponierte Böschungsbereiche. Das Moos besiedelt jedoch auch lückige Xerothermrasen oder Felsen mit Erdauflage. Pterygoneurum subsessile besitzt ein subkontinentales Verbreitungsareal und ist nur in südlichen süd-östlichen und mittleren Teilen Europas zu finden. In Skandinavien fehlt es. In den letzten Jahrzehnten ist es zunehmend durch Flurbereinigung und übermäßiger Düngung bedroht. In Mecklenburg und Deutschland ist es auf der Roten Liste. Typische Begleitmoose sind Acaulon triquetrum, Barbula convoluta, Phascum curvicolle, Pottia lanceolata und Pterygoneurum ovatum.
Pterygoneurum subsessile Laminazellen (400x) |
Tortella tortuosa (Gekräuseltes Spirazahnmoos)
Tortella tortuosa
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Tortella tortuosa Blatt
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Tortella tortuosa
Übergang Zellschichten |
Tortella tortuosa wächst in dichten, gelblichgrünen, im unteren Teil oft bräunlichen Polstern oder Rasen. Das gabelig verzweigte, dicht beblätterte Stämmchen wird etwa 1 bis 6 cm hoch und ist im basalen Teil rhizoidenfilzig. Die linealisch-lanzettlichen Blätter verlaufen allmählich in eine scharfe Spitze und nicht nur am Rand deutlich wellig. Feuchte Blätter sind abstehend, etwas verbogen und schwach zurückgebogen. Im trockenen Zustand sind die Blätter charakteristisch eingekrümmt und stark gekräuselt. Der Blattrand ist krenuliert, flach und einzellschichtig. Die Blattrippe ist nicht selten austretend, dann aber an der Spitze gezähnelt. Die subquadratischen bis rundlich-sechseckigen Laminazellen sind dicht papillös und etwa 7 bis 13 µm im Durchmesser. Im unteren Blattteil sind diese durch einen V-förmig verlaufenden Teil größerer, hyaliner, rechteckiger, dünnwandiger Zellen deutlich abgesetzt.
Vorkommen
Tortella tortuosa besiedelt halbschattige bis schattige, frische bis feuchte, basenreiche, meist auch kalkreiche Standorte auf Gestein oder schwach übererdetem Gestein. Es ist in Alvaren, in bewaldeten Steilhängen, auf Felsabsätzen in Waldschluchten, oder in Felsnischen anzutreffen. Selten besiedelt es auch exponierte, zumindest zeitweise trockenfallende Felsstandorte, dann aber zumeist in kalten Höhenlagen oder im nördlichen Skandinavien. Sekundär besiedelt es mit Sand und Schotter durchsetzter Erde entlang Böschungen oder in Braundünen. Typische Begleitmoose sind Ctenidium molluscum, oder Fissidens cristatus. Das Moos ist in weiten Teilen circumboreal und in den Gebirgshöhenstufen verbreitet. Im Flachland ist es dagegen seltener.
Tortella densa (Dichtes Spiralzahnmoos)
Tortella densa
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Tortella densa Blatt
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Tortella densa
ventrale Blattrippe Aufsicht |
Tortella densa wächst in dichten, gelblichgrünen Polster oder Rasen. Die 1 bis 4 cm hohen Stämmchen sind gleichmäßig beblättert. Die linealisch-lanzettlichen Blätter sind im oberen Teil gekielt und verlaufen allmählich in eine Spitze, wobei dort die Blattrippe als kurze Stachelspitze austritt. Feucht sind die Blätter aufrecht abstehend, trocken jedoch gekräuselt und etwas einwärts gedreht. Die Laminazellen sind im oberen Teil des Blattes stark papillös und etwa 7 bis 11 µm im Durchmesser. Im unteren Blattteil werden sie durch einen V-förmigen verlaufenden Teil durch hyaline, große, dunnwandige, glatte, rechteckige Blattgrundzellen abgelöst. Auf der ventralen Seite (Oberseite) der Blattrippe sind die Zellen charakteristisch verlängert und glatt. Hierdurch unterscheidet es sich von dem ähnlichen Tortula tortuosa.
Vorkommen
Tortella densa besiedelt lichtreiche bis halbschattige, trockene bis frische, kalkreiche und basenreiche Stellen auf sandig-lehmiger, schwach humoser Erde. Häufig ist es auch mit dünner Humusauflage versehenen Felsen, oder in Spalten und Felsnischen anzutreffen. Sekundär besiedelt es Schotter- und Kiesbereiche von Flüssen. Typische Begleitmoose sind Barbula convoluta, Ditrichum flexicaule, Tortella inclinata oder Trichostomum crispulum. Das Moos ist in ganz Europe nur sporadisch vorkommend mit Schwerpunkt in den Kalkgebieten der Alvaren auf Öland und Gotland und ist dort mit dem sehr ähnlichen, endemischen Tortella rigens vergesellschaftet.
Tortella rigens (Alvar-Spiralzahnmoos)
Tortella rigens
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Tortella rigens bildet 1 bis 3 cm hohe, gelbgrüne bis bräunlichgrüne Polster. Die Stämmchen sind braun gefärbt und weisen an der Basis oft rötliche Rhizoiden auf. Die 3 bis 5 mm langen Blätter sind linealisch-lanzettlich geformt, feucht aufrecht abstehend und trocken etwas gebeugt. Die Blattrippe ist kräftig entwickelt und tritt als glänzende Stachelspitze aus. Die papillösen Zellen im oberen Teil des Blattes sind etwa 11 bis 14 µm groß und durch einen V-förmig verlaufenden unteren Teil aus größeren, hylinen, rechteckigen Zellen scharf getrennt.
Verwechslungsgefahr besteht mit Tortella densa, welches jedoch kleine obere Laminazellen hat; mit Tortella fragilis, dessen Blattspitzen abgebrochen sind; sowie mit Tortella bambergeri, welches in Skandinavien jedoch nicht vorkommt.
Vorkommen
Tortella rigens wächst an sonnen- und windexponierten, trockene bis feuchte Stellen auf kalkhaltigem Schotter oder schwach übererdeten Stellen. Das Moos ist endemisch für die Alvaren von Öland ung Gotland, sowie den Alvaren in Västergötland und Estland. Typische Begleitmoose sind Tortella tortuosa, Tortella inclinata, Ditrichum flexicaule oder Encalypta vulgaris.
Tortella inclinata (Geneigtes Spiralzahnmoos)
Tortella inclinata
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Tortella inclinata bildet bis 3 cm hohe gelbgrüne Polster. Das Stämmchen sind dicht und gleichmäßig beblättert. Die linealisch-lanzettlichen Blätter sind feucht aufrecht abstehend und trocken gebogen, gedreht und etwas gekräuselt. Sie sind schwach wellig in verlaufen im Gegensatz zu anderen Tortella-Arten relativ plötzlich in eine kurze, stumpfliche, kaputzenförmige Blattspitze. Der Blattrand ist zur Spitze hin durch hervorstehende Papillen stark krenuliert. Die Zellen des oberen Blattteiles sind dicht papillös, rundlich geformt und etwa 7 bis 14 µm groß. Im unteren Teil sind diese durch einen schwach V-förmig oder gerade verlaufende Grenze von größeren, hyalinen, rechteckigen Zellen scharf abgesetzt.
Vorkommen
Tortella inclinata ist an offenen, lichtreichen, trockenen, basen- und kalkreichen Stellen auf lehmiger, toniger, mergeliger, sandiger, schotteriger oder humoser Erde zu finden. Es besiedelt lückige Felstrockenrasen, schwach übererdete Felsen oder Schotterablagerung entlang von Flüssen. Typische Begleitmoose sind Barbula convoluta, Ditrichum flexicaule, Didymodon fallax, Didymodon acutus, Pseudocrossidium hornschuchianum oder Trichostomum crispulum. Das Moos ist in den Kalkgebieten Europas bis nach Island verbreitet und kommt auch in Australien, Nord-Afrika und Teilen Südamerikas vor.
Tortella flavovirens (Gelbgrünes Spiralzahnmoos)
Tortella pseudofragilis
Tortula muralis (Mauer-Drehzahnmoos)
Tortula muralis Blattflügelzellen (400x) | Tortula muralis Laminazellen (400x) |
Tortula ruralis (Dach-Drehzahnmoos)
Tortula ruralis
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Verbreitung
Das in allen Klimazonen außerhalb der Tropen recht häufige Moos wächst zumeist in ausgeprägter Polster- oder Kissenform, bildet aber auch Rasen. Es wächst sowohl im Flachland und dringt bis in die subalpine Stufe der Gebirge vor. Natürlich kommt es in erster Linie auf Felsen und Erde vor, besiedelt aber auch Mauern, Beton und Dächer. Selten ist es sogar auf totem Holz oder auf Borke zu finden.
Merkmale
Das Dach-Drehzahnmoos bildet Stämmchen aus, die bis zu 8 cm hoch werden können. Normalerweise erreichen diese jedoch nur eine Höhe von etwa 2 bis 4 cm. Sie formen einen lockeren Rasen. Die Blätter sind am Stämmchen oben schopfig gehäuft. Im feuchten Zustand sind diese sparrig zurückgekrümmt, im trockenen zustand erscheinen sie dagegen verbogen oder gedreht. Die länglichen Blätter sind oberseits relativ breit abgerundet und weisen an der Spitze ein dornig gezähntes, durchscheinendes (hyalines) Glashaar auf, welches spitz aus dem Blatt austritt. Die Blätter sind am Rand fast bis zur Spitze etwas zurückgerollt. Die Laminazellen erscheinen am Blattgrund hell und sind rechteckig geformt. In der oberen Hälfte des Blattes sind sie dagegen rundlich sechsseitig geformt und sind deutlich papillös. Die eilängliche Kapsel ist etwas gekrümmt und weist zweimal nach links gewundene Peristomzähne auf. Der Kapselstiel (die Seta) ist rot gefärbt.
Tortula ruralis Laminazellen |
Tortula ruraliformis (Dünen-Drehzahnmoos)
Tortula ruraliformis
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Tortula ruraliformis wächst in lockeren bis dichten Rasen oder bis 4cm hohen gelblich grünen bis gelblich braunen Polstern an gestörten, trockenen, sonnigen, oft kalk- und basenreichen, mäßig nährstoffarmen Stellen auf relativ humusarmer, sandiger, sandig-lehmiger, offener Erde. Es ist besonders in Dünen, auf Sandrasen, Trockenrasen, auf Felsschutt oder entlang Wegrändern anzutreffen. Typische Begleitmoose sind Bryum caespiticium, Hypnum lacunosum, Phascum cuspidatum, Racomitrium canescens oder auch Tortula ruralis. Es ist in weiten Teilen Europas, West-Asien, Nord-Amerika und Nord-Afrika verbreitet.
Tortula norvegica (Norwegischen Drehzahnmoos)
Tortula calcicolens (Kalk-Drehzahnmoos)
Tortula subulata (Pfriemen-Drehzahnmoos)
Tortula subulata
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Tortula subulata Laminazellen (400x) |
Tortula virescens (Grünes Drehzahnmoos)
Tortula virescens
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Tortula virescens
Blatt (40x) |
Tortula virescens
Blattspitze (40x) |
Tortula virescens Laminazellen (400x) |
Tortula latifolia (Breitblättriger Drehzahn)
Tortula latifolia
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Tortula latifolia tritt zumeist als pionierfreudiger Epiphyt im Verlandungsbereich von Gewässern an sonnigen bis halbschattigen, meist basen- und nährstoffreichen und feuchten Stellen auf beerdeter Laubbaum-Borke. Sekundär besiedelt es Beton und Steinaufschüttungen, ist jedoch hier ebenfalls meist in stark geneigten bis senkrechten Stellen anzutreffen. Das Moos benötigt stets eine hohe Luftfeuchte. Typische Begleitmoose sind Leskea polycarpa oder Bryoerythrophyllum recurvivostrum. Verbreitet ist es im gesamten Europa und Teilen Nordwestamerikas. Durch die hohen Standortansprüche (Kalk oder zumindest basisch und hohe Luftfeuchte) in es in Deutschland immer seltener zu finden.
Tortula hoppeana
Pleurochaete squarrosa / Tortella squarrosa (Sparriges Spiralzahnmoos)
Pleurochaete squarrosa Blatt | Pleurochaete squarrosa Blattspitze | Pleurochaete squarrosa Blatt Querschnitt |
Oxystegus tenuirostris (Dünnschnäbeliges Spitzdeckelmoos)
Oxystegus tenuirostris
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Oxystegus tenuirostris
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Trichostomum crispulum (Krauses Haarmundmoos)
Trichostomum crispulum
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Trichostomum brachydontium (Kurzzahn-Haarmundmoos)
Trichostomum brachydontium
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Hymenostylium recurvivostrum (Krummschnäbeliges Deckelsäulchenmoos)
Weissia longifolia (Langblättriges Perlmoos)
Weissia longifolia
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Weissia longifolia
Sporen (400x) |
Weissia longifolia ist im trockenen Zustand besonders leicht an den stark gekräuselten Blätter zu erkennen, die eine rosettige Perle bilden. Das Moos bildet bis 1 cm hohe, lockere, frischgrüne bis gelblichgrün gefärbte Räschen. Die feucht aufrecht abstehenden, linealisch-lanzettlichen Blätter sind trocken besonders charakteristisch gekräuselt. Sie verlaufen nur allmählich in die lange Spitze und die Blattränder sind an der etwas scheidigen Basis am Rand oft etwas eingerollt. Die im oberen Teil des Blattes befindlichen Laminazellen sind rundlich-quadratisch, leicht papillös, stark undurchsichtig und im Durchmesser etwa 6 bis 8 µm groß. Am Blattgrund sind diese rechteckig verlängert, dicker und durchscheinend grün und bis 10 µm breit. Die Blattrippe tritt als eine kurze Stachelspitze aus.
Vorkommen
Weissia longifolia wächst an lichtreichen bis halbschattigen, trockenen, warmen, frischen, basenreichen, mäßig kalkreichen Standorten auf lehmiger, sandiger, toniger, humoser oder kiesiger Erde. Es ist besonders in Trockenrasen, in lückigen Wiesen, in übererdeten Felsspalten, an Böschungen, Wegrändern, an steilen, süd-exponierten Hängen von Gewässerufern oder auch Äckern zu finden. Charakteristische Begleitmoose sind Acaulon muticum, Acaulon triquetrum, Barbula convoluta, Phascum cuspidatum oder Pottia lanceolata. Es handelt sich um ein unbeständiges, recht pionierfreudiges, wärmeliebendes Moos, das vor allem in Süd-Europa häufig anzutreffen ist. In Deutschland ist es zerstreut.
Weissia longifolia Laminazellen (400x) |
Weissia brachycarpa (Kleinmündiges Perlmoos)
Weissia brachycarpa
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Weissia brachycarpa bevorzugt offene, lichtreiche bis halbschattige, frische bis trockene, basen- und kalkreiche, schwach saure bis basische Standorte und wächst auf sandigem Lehm, auf Lehm, Mergel, humoser oder teils torfiger Erde. Es besiedelt lückige Trockenrasen, Wiesen, Weiden, Feldraine, Grabenränder, brache Äcker, Wegböschungen und ist dort auch oft an Tierbauten oder gestörten Stellen zu finden. Sekundär besiedelt es lichte, offenerdige Standorte in Wäldern im Bereich von Lichtungen, oder Gebüsche und Hecken. Typische Begleitmoose sind Barbula convoluta, Barbula fallax, Barbula unguiculata, Fissidens taxifolius, Barbula hornschuchiana, Weissia controversa oder Weissia longifolia.
Weissia controversa (Zartgrünes Perlmoos)
Weissia controversa
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Weissia controversa wächst in niederwüchsigen, geblichgrünen, mäßig lockeren, bis 1 cm hohen Rasen. Die Blätter sind an den Sprossspitzen vergrößert und gehäuft. Im trockenen Zustand sind sie stark gekräuselt und geben dem Moos ihren Namen. Im feuchten Zustand sind sie aufrecht abstehend. Die Ränder der schmal lanzettlichen Blätter sind im oberen Teil stark eingerollt. Nicht selten tritt die Blattrippe als kurze Stachelspitze aus. Die rundlich quadratischen Laminazellen werden etwa 5 bis 10 µm im Durchmesser und sind undursichtig und papillös. Die gelbe, verlängerte Seta trägt schmal allipsoidische, gelblich-braune Kapseln, deren Peristomzähne gut entwickelt sind. Der kegelförmige Deckel ist geschnäbelt.
Vorkommen
Weissia controversa besiedelt offene, oft basen- und auch kalkreiche, aber nicht zwingend kalkreiche, trockene bis frische, lichtreiche bis halbschattige, lehmige, sandige, tonige, mergelige oder schwach humose Erd-Standorte und ist an Waldwegrändern, in Gebüschen, an Fußpfaden, an offenerdigen Stellen in Weiden und auf Wiesen, übererdeten Felsen oder auf Trockenrasen anzutreffen. Typische Begleitmoose sind Barbula fallax, Barbula unguiculata, Bryum rubens oder Weissia brachycarpa.