Korseby Online - Bartramiaceae
Bartramiaceae
Diese Moosfamilie enthält wunderbare und große Moose, deren Zellen häufig eine einzelne Papille aufweisen.
Bartramia ithyphylla (Straffblättriges Apfelmoos)
Bartramia ithyphylla
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Bartramia ithyphylla
Kapsel |
Bartramia ithyphylla
Blatt (40x) |
Die bläulich- bis gelblichgrün gefärbten Pflanzen von Bartramia ithyphylla werden nur etwa 1 bis 3 cm groß. Die aufrecht abstehenden, bis 5 mm langen Blätter sind bereits makroskopisch an der durch die wasserhellen, durchsichtigen, bis 6 µm breiten Laminazellen, hyalinen scheidigen Blattbasis erkennbar. Sie sind plötzlich in einen pfriemenförmige Spitze verschmälert. Die Blattrippe füllt den Pfriementeil fast vollständig aus. Die 1 bis 2 cm langen Seten, des im Frühjahr bis Sommer häufig fruchtenden Mooses, tragen rundliche, grünlichrote bis rotbraune Kapseln, die rotbraune, warzige, etwa 25 bis 35 µm große Sporen ausbildet.
Vorkommen
Bartramia ithyphylla ist eine hauptsächlich montan, dafür fast kosmopolitisch verbreitete Art. In Europa kommt es in den Tieflagen nur selten vor. Es besiedelt hauptsächlich basenarme, schattige, trockene bis feuchte Standorte auf Gestein und Felsen, auf sandiger, oder lehmig-toniger Erde. Die Art befindet sich bundesweit im Rückgang.
Bartramia halleri (Hallers Apfelmoos)
Bartramia pomiformis (Echtes Apfelmoos)
Plagiopus oederi / Bartramia oederiana (Oeders Krummfußmoos)
Plagiopus oederi Detail |
Philonotis caespitosa (Rasiges Quellmoos, Rasiger Feuchtefreund)
Philonotis caespitosa
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Philonotis caespitosa bildet bis 8 cm hohe, dichte, gelbgrüne Rasen. Oft sind kurze, sprossförmige Brutkörper vorhanden und schwächerer Rhizoidenfilz. Die feucht aufrecht abstehenden, trocken anliegenden, schwach einseitswendigen Blätter sind aus einer eiförmigen Basis schmal dreieckig zur Spitze verlaufend und etwa 1,3 mm lang und 0,7 mm breit. Die an der Basis weniger als 60 µm breite Blattrippe endet in der Blattspitze oder ist kurz austretend. Der Blattrand ist höchstens einfach gezähnt und meist flach. Im Gegensatz zu den meisten Philonotis-Arten haben die Laminazellen am unteren Ende (zur Basis hin zeigend) eine proximale Mamille, die aber oft schwach ausgebildet ist. Daran lässt sich die Art mikroskopisch sehr leicht zu ähnlichen Arten wie Philonotis fontana und Philonotis arnellii unterscheiden. Junge Pflanzen können zudem mit Pohlia wahlenbergii verwechselt werden, welches jedoch an anderen Standorten wächst.
Vorkommen
Philonotis caespitosa besiedelt lichte bis halbschattige, feuchte bis nasse, basenarme, oft kalkreiche Standorte und ist auf sandig-lehmiger Alluvialerde und auf überrieselten Felsen entlang von Bächen, Quellen, Gewässerufern, in Feuchtwiesen und Niedermooren zu finden. Die circumboreal-montan verbreitete Art ist pionierfreudig und im Flachland selten. Typische Begleitmoose sind Cratoneuron filicinum, Drepanocladis intermedius und Philonotis fontana.
Philonotis fontana (Gemeines Quellmoos oder Geimeiner Feuchtefreund)
Philonotis fontana
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Philonotis fontana
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Philonotis fontana
Kapsel (30x) |
Erkennungsmerkmale
Philonotis fontana bildet kleine bis ausgedehnte Polster und sind auffallend gelbgrün bis bläulichgrün gefärbt. Die schwer benetzbaren Pflanzen werden meist um die 8 cm groß. Die Wuchshöhe kann jedoch zwischen 1 cm und 20 cm schwanken. Die männlichen Pflanzen sind häufig im oberen Teil bäumchenartig verzweigt. Dort werden nicht selten knospenförmige Brutkörper (Perichaetien) gebildet. Diese stehen zwischen kurzen, waagerechten Seitenästen an der Spitze der Stämmchen. Die schwach einseitswendigen, aufrecht abstehenden, eiförmig lanzettlichen Blätter verlaufen aus einer breiten Basis ziemlich schnell in eine scharfe, gezähnte Spitze. Die Zähne am Blattrand treten stets paarig auf. Die an der Blattbasis meist faltigen Blätter werden bis 2 mm lang und 1 mm breit. Die Blattrippe erreicht gewöhnlich die Blattspitze und ist an der Basis um die 100 bis 130 µm breit. Die charakteristischen länglich-rechteckigen Laminazellen haben an ihrem unteren Ende (zum Blattgrund hin) eine große Mamille (mamillös). Sie werden zwischen 30 und 65 µm lang und 6 bis 15 µm breit. Die fast kugeligen, waagerechten bis geneigten Sporenkapseln stehen auf einer bis 7 cm langen, rötlichen Seta. Sie werden in neuerer Zeit jedoch nur noch selten ausgebildet. Meist tritt nun die vegetative Vermehrung durch knospenförmige Brutkörper in den Vordergrund.
Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit dem kalkholden Philonotis calcarea, welche in der Blattspitze jedoch keine verschmälerten Laminazellen aufweist, keine faltigen Stängelblätter ausbildet und deren Blätter meist allmählig verschmälert sind.
Verbreitung und Standortansprüche
Philonotis fontana besiedelt lichtreiche, kalk- und nährstoffarme, zumeist kalte Quellbereiche. Es kommt in basenarmen Flach- und Zwischenmooren, an quellig durchsickerten Erdrainen und auf überrieselten Quellgesteinen vor. Häufige Begleitmoose sind Dicranella palustris, Pellia epiphylla, Scapania undulata oder in Mooren auch Drepanocladus revolvens und Aulacomnium palustre. Das Moos besitzt haupstächlich ein circumboreale Verbreitungsareal. Während es im Norden Europas und Asiens recht häufig ist, kommt es in den südlichen Bereichen nur in den Alpen bis in die subnivale Stufe vor. Im Norden und der Mitte Deutschlands ist es außerhalb der Gebirge ziemlch selten. Es kommt zudem in Teilen der Gebirge Nord- und Ostafrikas und Nord-Amerikas vor.
Philonotis fontana Laminazellen (400x) |