Korseby Online - Aulacomniaceae

Aulacomniaceae

Die Streifensternmoose sind eine kleine Familie und weisen weltweit nur 2 Gattungen auf.

Aulacomnium androgynum (Zwittriges Streifensternmoos)

aulacomnium androgynum
Aulacomnium androgynum
aulacomnium androgynum blattrand
Aulacomnium androgynum
Blattrand (400x)
aulacomnium androgynum lamina rippe
Aulacomnium androgynum
Lamina (400x)
Das Moos Aulacomnium androgynum ist ein gelbgrüne Polster bildenes Moos, welches bevorzugt auf morschem Holz in Bruchwäldern vorkommt. Es trägt auch die deutsche Bezeichnung Zwittriges Streifensternmoos.

Vorkommen
Das Moos wächst bevorzugt auf morschem Holz und ist selten auch an Baumbasen zu finden. Es besiedelt jedoch auch Erde und übererdete Felsen an luftfeuchten, kalkfreien Stellen. Es ist besonders im Flachland in Bruchwäldern, an Waldrändern und in lichten Nadelwäldern verbreitet. In den Gebirgsregionen ist es dagegen eher selten zu finden. Es kommt in ganz Europa vor und dringt bis in weite Teile Asiens vor. In Nord-Amerika ist es ebenfalls zu finden.

Erkennungsmerkmale
Das Moos bildet gelbgrüne Polster. Einzelne, meist unverzweigte Pflänzchen werden 1 bis 3 cm hoch und sind in Europa äußerst selten fruchtend, während sie in Nord-Amerika häufiger Sporogone ausbilden. Seine sparrig-sternförmig ausgebreiteten Blätter sind breit lanzettlich, an der Spitze unregelmäßig gezähnt und weisen keinen Blattsaum auf. Sie werden nicht länger als 1,5 mm. Die Mittelrippe endet in der Blattspitze. Die Laminazellen sind rundlich und dickwandig. In den Blattecken treten häufig kollenchymatische, papillöse Zellen auf. An der Blattbasis gibt es einige gestreckte Zellen.
Das Moos vermehrt sich meist vegetativ durch Ausbildung spezieller Pseudopodien. Hierbei handelt es sich um Brutkörper, die auf einem kugeligen Köpfchen an der Spitze blattloser, terminaler Stängelabschnitte stehen. Sporogone werden in Europa äußerst selten ausgebildet. Die Kapsel steht auf einer langen, rötlich-braun gefärbten Seta, ist elliptisch geformt, steht waagerecht oder aufrecht, ist gestreift und im entleerten Zustand gefurcht. Sie weist ein doppeltes Peristom auf. Sporogone werden meist im Frühsommer gebildet.

Aulacomnium palustre (Sumpf-Streifensternmoos)

aulacomnium palustre
Aulacomnium palustre
aulacomnium palustre blatt
Aulacomnium palustre
Blatt (40x)
aulacomnium palustre lamina
Aulacomnium palustre
Laminazellen (400x)
Das diözische Aulacomnium palustre, das Sumpf-Streifensternmoos, ist ein für Moore typisches Moos.

Erkennungsmerkmale
Das rasenförmig wachsende Aulacomnium palustre bildet bis 10 cm große Pflanzen aus, die gelblichgrün bis frischgrün gefärbt sind. Ein brauner Rhizoidenfilz, der der kapillaren Wasserleitung als Schutz vor Austrocknung dient, reicht gewöhnlich bis in die oberen Bereiche des Pflänzchens. Die feucht aufrecht abstehenden, trocken verdreht anliegenden Blätter sind schmal zungenförmig und können bis zu 5 cm lang werden. Der Blattrand ist in der oberen Hälfte gesägt. Die oval-rundlichen Laminazellen werden etwa 14 bis 20 µm lang und 7 bis 13 µm breit. Etwa 2 bis 5 mamillöse Ausstülpungen der Zellen sollen durch Oberflächenvergrößerung die Nährstoffleitung begünstigen. An der Blattbasis ist die Lamina mehrschichtig und die Zellen sind deutlich verlängert. Sporogone werden äußerst selten gebildet. Ähnlich wie bei Aulacomnium androgynum kann auch A. palustre vegetative Butkörper (Pseudopodien) ausbilden, jedoch geschieht dies deutlich weniger häufig.

Vorkommen
Aulacomnium palustre besiedelt schwach saure bis kalkreiche Hochmoore, Kalkflachmoore, Niedermoore und Sümpfe. Es bevorzugt sonnige bis halbschattige, wenig bis mäßig nährstoffreichere Standorte an Rändern von Sphagnum-Gesellschaften, wächst dort nicht selten an Baumbasen (von z.B. Moor-Birken), kommt jedoch seltener auch an frischen bis feuchten, lehmigen Standorten außerhalb von Mooren vor. In den borealen und gemäßigten Breiten ist es fast weltweit verbreitet. Jedoch ist es durch allgemeine Feuchtgebietstrockenlegungen im Rückgang begriffen. In einigen Bundesländern ist es deshalb auf der Vorwarnliste.