Korseby Online - Coleoptera
Coleoptera
Käfer krabbeln oft auf dem Boden, zerbeißen mit ihren starken Mundwerkzeugen die ein oder andere Blüte und können auch meist fliegen.
Index
- Adephaga
- Cicindela campestris (Sandlaufkäfer)
- Cicindela hybrida (Sandlaufkäfer)
- Broscus cephalotes (Kopfkäfer)
- Pterostichus (Grabkäfer)
- Calathus (Kreiselkäfer)
- Polyphaga
- Anthrenus verbasci (Wollkrautblütenkäfer)
- Adalia bipunctata (Zweipunkt-Marienkäfer)
- Coccinella septempunctata (Siebenpunkt-Marienkäfer)
- Psyllobora vigintiduopunctata
(Zwölfpunkt-Marienkäfer oder Pilz-Marienkäfer) - Melolontha hippocastani (Wald-Maikäfer)
- Rhizotrogus marginipes (Junikäfer)
- Lagria hirta (Wollkäfer)
- Otiorhynchus (Dickmaulrüssler)
- Otiorhynchus sulcatus (gefurchter Dickmaulrüssler)
- Polydrusus sp. (Glanzrüssler)
- Lixus iridis (Umbelliferen-Sumpfrüssler)
- Agelastica alni (Erlenblattkäfer)
- Chrysolina graminis (Blattkäfer)
- Anoplotrupes stercorarius (Wald-Mistkäfer)
- Mylabris variabilis
- Clytra quadripunctata (Viergepunkteter Sackkäfer)
- Cantharis fusca (Gemeiner Weichkäfer)
- Hydrous piceus (Großer Kolbenwasserkäfer)
- Dytiscus marginalis (Gelbrandkäfer)
- Strangalia melanura (Bockkäfer)
- Leptura (Halsbock)
Adephaga
Zu diesem eher niederen Käfertaxon gehören vor allem Laufkäfer, aber auch andere wie Kopfkäfer oder Schwimmkäfer.
Cicindela campestris (Sandlaufkäfer)
Cicindela hybrida (Sandlaufkäfer)
Broscus cephalotes (Kopfkäfer)
Oberseite: Br. cephalotes
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Unterseite: Br. cephalotes
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Er entwickelt sich als Larve meist im Frühling oder im Herbst und kann sowohl als Larve als auch als Imago (Vollkerf, das geschlechtsreife erwachsene Insekt) den Winter innerhalb des Bodens überstehen.
Vorkommen
Er ist von März bis Oktober in ganz Deutschland und Europa in meist sandigen Gebieten wie Felder, Ödland oder an Ufern zu finden. Dort lauert er am Boden meist an dem Eingang seines 15 cm tiefen Erdganges auf Beute. Im Winter vergräbt er sich, um dem Frost zu entkommen. Im Frühjahr sind zumeist Jungkäfer anzutreffen.
Erkennungsmerkmale
Der Kopfkäfer ist etwa 18-25 mm lang und besitzt einen mattschwarzen Körper.
Pterostichus (Grabkäfer)
Grabkäfer Pterostichus sind unauffällig schwarz gefärbte Käfer, die fast ihr gesamtes Lebensstadium unter der Erde verbringen. In Deutschland wurden bisher 35 Arten gezählt.
Vorkommen
Erwachsene Grabkäfer sind zwischen März und Oktober zu finden. Sie bevorzugen feuchte Gebiete, Ufer von Gewässern, aber auch Wälder. Zahlreiche Arten sind nur in den Hochgebirgen zu finden. Die Jungkäfer kommen besonders zahlreich Anfang September vor.
Erkennungsmerkmale
Die Grabkäfer besitzen meist einen schwarz gefärbten Körper, der länglich geformt ist. Sie werden zwischen 5 und 22 mm groß. Die Flügeldecken besitzen im dritten Zwischenraum oder am dritten Streifen mindestens eine häufig schwer sichtbaren eingedellte Pore. Das zweite und dritte Fühlerglied ist zylindrisch geformt und besitzt oberseits eine scharfe Kante. Die Epipleuren der Flügeldecken sind vor der Spitze gekreuzt. Die Trochanteren der Hinterbeine sind etwa halb so lang wie der Hinterschenkel.
Calathus (Kreiselkäfer)
Oberseite: Calathus fuscipes
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Unterseite: Calathus fuscipes
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Vorkommen
Erwachsene Grabkäfer sind zwischen März und Oktober zu finden. Sie bevorzugen feuchte Gebiete und Sand- oder Kiesboden. Die Jungkäfer kommen besonders zahlreich Anfang September vor.
Erkennungsmerkmale
Kreiselkäfer besitzen meist einen schwarz gefärbten Körper, der länglich geformt ist. Sie werden zwischen 6 und 14 Millimeter groß. Ihre Stirn besitzt keine roten Flecke, was sie von den Fluchtkäfern unterscheidet. Ihr Hinterschild (Pronotum) ist meist rechteckig geformt. Die Klauen sind auf der Innenseite kammartig gezähnelt während die Epileuren der Flügeldecken vor der Spitze nicht gekreuzt sind. Die Trochanteren der Hinterbeine sind ungefähr 3 mal kürzer als der Hinterschenkel.
Polyphaga
Zu diesem Käfertaxon gehören fast alle anderen Käfer. Diese Gruppe ist äußerst divers und man findet alle möglichen Arten.
Anthrenus verbasci (Wollkrautblütenkäfer)
Anthrenus verbasci
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Adalia bipunctata (Zweipunkt-Marienkäfer)
Coccinella septempunctata (Siebenpunkt-Marienkäfer)
Psyllobora vigintiduopunctata
(Zwölfpunkt-Marienkäfer oder Pilz-Marienkäfer)
Psyllobora vigintiduopunctata
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Seitenansicht von
Psyllobora vigintiduopunctata |
Merkmale
Ein Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer wird nur etwa 3 bis 4,5 mm groß, besitzt eine gelbe Flügeldecke mit schwarzen Punkten. Diese sind rund und meist nicht miteinander verflossen. Die Flügeldecke ist zudem kahl und besitzt keine Haare. An der Nahtkante besitzt sie keinen Ausschnitt. Kopf, Fühler und Beine sind auch gelb gefärbt. Die schwarze Unterseite ist mit gelben Flecken übersät.
Die Fühler sind lose gegliedert. Die vorletzten Glieder sind länger als breit. Die Augen sind vom Hinterschild wenigstens in der Hinterhälfte verdeckt. Dieser ist an der Basis breit, vorn aber deutlich verengt und schließt nicht sehr dicht an die Flügeldecke an. Die Ecken des Hinterschilds sind zudem abgerundet.
Lebensweise
Die Larven und Puppen sitzen auf Pflanzen und Bäumen und entwickeln sich dort. Die erwachsenen Tiere ernähren sich mycophag von Mehltaupilzen und überwintern als Imagines häufig in größeren Gesellschaften, selten auch alleine im Boden. Wegen ihrer Pilznahrung gelten sie Gärtnern als Nützlinge.
Bei Gefahr zieht der Käfer die Beine an seinen Körper und stellt sich tot. Aus seinen Beinen sondert er dabei ein übelriechendes Sekret ab. Im Frühling legen die Weibchen die Eier auf von Mehltau befallene Blätter. Die Larven führen eine ähnliche Lebensweise wie die Käfer.
Vorkommen
Die Pilz-Marienkäfer sind besonders häufig auf Eichen anzutreffen. Man findet sie jedoch auch gelegentlich auf feuchten Wiesen in Nähe von Laubbäumen. Die erwachsenen Tiere findet man von April bis September nicht nur in Großteilen Europas, sondern auch in weiten Teilen des östlichen Asiens.
Melolontha hippocastani (Wald-Maikäfer)
Rhizotrogus marginipes (Junikäfer)
Der Junikäfer Rhizotrogus marginipes gehört zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae).
Das Weibchen legt etwa 30 Eier im Boden ab. Daraus entwickeln sich Larven, die in der Umgangssprache auch Engerling genannt werden. In diesem ersten Entwicklungsstadium ernähren sie sich zunächst meist von Pflanzenresten und kleineren Wurzeln. Nachdem die Larven zweimal überwintert haben, verpuppen sie sich und schlüpfen je nach Witterungsbedingungen im frühen oder späten Juni. Dann als ausgewachsene Imago fressen sie das Gewebe von Blättern und versuchen, sich fortzupflanzen.
Systematik
Die alte wissenschaftliche Bezeichnung Amphimallon solistitiale wurde von Rhizotrogus marginipes abgelöst.
Lagria hirta (Wollkäfer)
Oberseite von
Lagria hirta |
Unterseite von
Lagria hirta |
Vorkommen
In Deutschland sind bisher drei Arten nachgewiesen worden, die weitaus häufigste ist der Gemeine Wollkäfer Lagria hirta. Das ausgewachsene Tier ist in Wäldern, auf Wiesen, in Gebüschen und auf Gräsern zu finden. Hin und wieder kann man es auch in Gärten ausmachen.
Erkennungsmerkmale
Die Imagines werden etwa sieben bis zwölf Millimeter groß und besitzen rot-bräunlich gefärbte mit feinen Haaren besetzte Flügeldecken. Einfache Klauen, die weder gezähnt noch gekämmt sind, einen Kopf ohne verbreiterte Wangen und eine stets von oben sichtbare Einlenkungsstelle der Fühler, die nicht gekeult sind, sind für Wollkäfer typisch. Sie besitzen zudem eine Fußformel von 5,5,4.
Lebensweise
Das erwachsene Tier (Imago) ernährt sich von jungen Blättern meist blühender Pflanzen und ist den ganzen Sommer über zu finden. Die Larven überdauern die kalte Jahreszeit unter abgefallenem Laub und ernähren sich auch davon.
Über die Larven ist wenig bekannt, sie verweilen unter der Laubstreu und sind weiß-bräunlich gefärbt und sehr klein.
Otiorhynchus (Dickmaulrüssler)
Oberseite von
O. ovatus |
Unterseite von
O. ovatus |
Vorkommen und Verbreitung
Die erwachsenen Tiere treten meist zur Dämmerung oder nachts auf und sind polyphag an krautigen Pflanzen oder kleineren Gehölzen von April bis Oktober zu finden. Die Einschleppung des Schädlings erfolgt oft mit dem Substrat oder über getopfte Pflanzen, von denen aus sie sich dann auf die verschiedenen Pflanzenarten ausbreiten.
Fortpflanzung
Nach der Kopulation erfolgt die Eiablage in den Boden, wo die Larven zunächst an Wurzeln fressen. Die daraus entstandenen Puppen graben sich kleinere Erdhöhlen und überwintern zumeist wieder als Larve, seltener als Puppe.
Erkennungsmerkmale
Dickmaulrüssler besitzen meist eine dunkle schwarze oder braune Färbung. Einige Vertreter können jedoch auch gelb gefärbt sein. Sie können zwischen 3 und 14 mm groß werden. Der für sie typische Rüssel ist stets kräftig entwickelt und besitzt ohrenförmige wulstartige Gebilde (Pterygien genannt), die sich neben den Fühlergruben befinden. An der Spitze sind diese verbreitert und etwa doppelt so lang wie breit. Sowohl die Oberseite des Körpers, sowie die Schienen, die Antennen und die in der Mitte verdickten Schenkel sind kahl, seltener behaart oder beschuppt. Die obere Rückenseite (das Pronotum) ist häufig geriffelt, gerunzelt, gekörnt und mit dunkelbraun bis gelb gefärbten Pünktchen versehen. Da die Flügel der Käfer zu Flügeldecken umgewandelt sind, sind die Dickmaulrüssler nicht zum Flug befähigt.
Otiorhynchus sulcatus (gefurchter Dickmaulrüssler)
Der Gefurchte Dickmaulrüssler Otiorhynchus sulcatus, auch Breitmaulrüssler genannt, gehört zur Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae) und wird allgemein als landwirtschaftlicher Schädling angesehen, da die erwachsenen Tiere (Imagines) sich hauptsächlich von Blättern, Knospen oder jungen Trieben von landwirtschaftlich genutzten Pflanzen ernähren.
Die erwachsenen Tiere treten meist zur Dämmerung oder Nachts auf, sind polyphag an krautigen Pflanzen oder kleineren Gehölzen von April bis Oktober zu finden.
Oft findet unter den Tieren Jungfernzeugung (Parthenogenese) statt, so dass sie nicht auf sexuelle Vermehrung angewiesen sind. Die Eiablage erfolgt normalerweise in den Boden, wo die Larven zunächst an Wurzeln fressen. Die daraus entstandene Puppe gräbt sich eine kleine Erdhöhle und überwintert dann zumeist wieder als Larve, seltener als Puppe.
Erkennungsmerkmale
Der Käfer wird etwa 10 mm groß. Die Oberseite seines Körpers ist schwarz gefärbt und besitzt dunkelbraune Flecken. Sie ist zudem gekörnt oder gerunzelt. Die Flügeldecken (Elytren) sind panzerartig verhärtet, elliptisch und an den Schultern stark abgerundet. Der Schenkel ist in der Mitte stark verdickt. Der Rüssel ist mit kräftig entwickelten Pterygien (muschel- oder ohrenförmige Wülste außen neben den Fühlergruben) versehen.
Polydrusus sp. (Glanzrüssler)
Lixus iridis (Umbelliferen-Sumpfrüssler)
Agelastica alni (Erlenblattkäfer)
Chrysolina graminis (Blattkäfer)
Anoplotrupes stercorarius (Wald-Mistkäfer)
Anoplotrupes stercorarius
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Anoplotrupes stercorarius
Vorderansicht |
Erkennungsmerkmale
Im Gegensatz zum Gemeinen Mistkäfer wird der Waldmistkäfer nur bis 1,9 cm groß. Die Basis des Halsschilds (das Pronotum) ist vollständig gerandet und glatt. Der Endzahn der Vorderschienen ist leicht zugespitzt. Der vordere Schenkel des Beines besitzt vorne keinen Tomentfleck. Die Hinterschienen sind zudem nur mit zwei Querleisten versehen. Die Flügeldecken besitzen keine Naht. Beim Gemeinen Mistkäfer dagegen ist das Hinterleibssegment punktiert und behaart.
Ökologie
Der Gemeine Mistkäfer ernährt sich nicht nur vom Kot anderer Tiere, sondern schleppt diesen auch in die on ihm angelegten verzweigten Gänge in die Erde und fertigt daraus spezielle Brutballen an, die je mit einer Eikammer versehen sind. Hierin entwickelt sich dann die Larve. Sowohl Männchen als auch Weibchen legen im Frühjahr mehrere solcher Brutballen an und umsorgen diese. Sie betreiben also für Käfer relativ seltene Brutfürsorge und Brutpflege. Während den Sommer- und Wintermonaten ernähren sich die Larven vom Kot und verpuppen sich schließlich. Erst ein Jahr später schlüpft daraus das adulte Tier. Im zeitigen Frühjahr sind die erwachsenen Käfer zudem in der Lage, mit dem hinteren Teil des Körpers kaum hörbare zirpende Geräusche zu produzieren, die Geschlechtspartner anlocken sollen.