Korseby Online - Characeae

Characeae (Armleuchteralgen)

Aus den aquatischen Grünalgen haben sich die höheren Landpflanzen entwickelt. So findet man auch hier Chlorophyll a und b, Stärkekörner und Chloroplasten. Die Armleuchteralgen gelten als unmittelbare Vorgänger der Landpflanzen.

Index

Chara vulgaris (Gewöhnliche Armleuchteralge)

chara vulgaris
Chara vulgaris
chara vulgaris rinde
Chara vulgaris Berindung
Die Gewöhnliche Armleuchteralge Chara vulgaris ist ein monözischer Vertreter aus der Familie der Characeae. Die Alge ist sehr formenreich und durch ihre Variabilität wurden in der Literatur bisher etwa 70 schwer unterscheidbare Formen beschrieben. Beim Herausnehmen aus dem Wasser entwickelt die Alge oft einen spezifischen Geruch, der Senföl ähneln soll. Sie ist eine der in Deutschland und Teilen Europas am häufigsten vorkommenden Armleuchteralgen und ist besonders einfach an dem unberindeten Endglied eines jeden berindeten Astes erkennbar.

Vorkommen
Die Gewöhnliche Armleuchteralge kommt sowohl in stehenden, als auch in fließenden Gewässern vor. Eine Besonderheit ist, dass sie auch frisch entstandene mit Wasser gefüllte Störstellen und sehr kleine Gewässer im Initialstadium besiedeln kann. Sie verträgt im Gegensatz zu anderen Armleuchteralgen auch einen relativ hohen Nährstoffgehalt im Wasser. So ist sie vorzugsweise in mesotrophen bis eutrophen Gewässern zu finden. In den stark nährstoffreichen kann sie sich jedoch meist nicht lange halten. Da sie eine gewisse Salztoleranz aufweist, kann sie gelegentlich auch im Brackwasser vorkommen.
Die Gewöhnliche Armleuchteralge kommt in allen Teilen der Erde vor. Neuerdings werden die Bestände der Nordhalbkugel von den polaren Regionen bis zum Mittelmeer als forma vulgaris zusammengefasst. Demzufolge werden auch andere Formen als Kleinsippen der Tropen und Subtropen unterschieden. Im Zentrum der Sahara wurde die Alge sogar schon in Brunnen der Oasen entdeckt.

Erkennungsmerkmale
Die Gewöhnliche Armleuchteralge wird bis zu 60 cm lang und verkalkt während des Alterns oft stark. Im Flachwasser sind ihre Sprosse niederliegend und rosettenartig ausgebreitet. Sie werden dort nur bis 40 cm lang und die Internodien sind kürzer als die Äste. Die Gewöhnliche Armleuchteralge bildet im Gegensatz zu anderen Arten zahlreiche, nur bis zu 1 mm dicke Seitensprosse aus, an denen gefiederte Äste zu 5 oder zu 7 im Quirl stehen. Die Äste sind meist ausgebreitet und sind nur an jungen Sprossteilen zur Achse hin gebogen. Jeder Ast weist ein charakteristisches, mehrzelliges unberindetes Endglied auf, welches häufig sogar länger als der rindentragende Teil wird! Die Endzelle eines jeden Astes ist recht schmal, kurz und bricht sehr leicht ab. Die Sprosse sind meist diplostich, seltener isostich berindet. Die Internodien und Radien sind nur vereinzelt bestachelt. Die abgestumpften, breiten Stipularen sind etwa 5 mal kürzer wie der Astdurchmesser und sind in 2 dichtgestellten Reihen angeordnet. Je Ast gibt es 2 Paare. Die primären Rindenreihen sind meist schwächer als sekundären entwickelt. Daher sitzen die Knoten und Stacheln in den Furchen. Stacheln kommen häufig auch einzeln am Spross vor! Dies ist ebenfalls ein charakteristisches Merkmale für die Gewöhnliche Armleuchteralge. Die vereinzelten Stacheln sind aulacanth auf den eingesenkten Rindenzellen und erscheinen papillenartig.
Gametangien werden im Sommer und Herbst gebildet. Sie befinden sich an den berindeten Astgliedern und stehen dort zu viert oder zu fünft und werden von Blättchen umgeben, die auf der Vorderseite des Astes stehen und bedeutend länger als diese sind. Das Oogon weist kein Krönchen auf, ist etwa 0,7 mm hoch und 0,4 mm breit. Es besitzt 12 bis 15 Windungen. Seine Zellen sind abgestumpft und neigen zusammen. Die Oospore ist nur etwa 0,5 mm hoch und 0,3 mm breit, braun bis dunkelbraun gefärbt und besitzt 11 bis 14 Rippen. Das Antheridium ist im Durchmesser nur etwa 0,3 mm, orange gefärbt und verbleicht schnell. Die Zellen der Gewöhnlichen Armleuchteralge besitzen 14, 16 oder 18 Chromosomen.

Chara globularis (Zerbrechliche Armleuchteralge)

chara globularis
Chara globularis
chara globularis stipularkranz
Chara globularis Stipularkranz
Die Zerbrechliche Armleuchteralge Chara flexilis ist ein in Deutschland häufiger Vertreter der Armleuchteralgen in oligotrophen Gewässern. Sie erhielt ihren Namen auf Grund ihrer brüchigen Konsistenz nach dem Trocknen.

Verbreitung
Die Zerbrechliche Armleuchteralge ist kosmopolitisch vertreten, ist jedoch gehäuft auf der Nord-Hemisphäre anzutreffen. In Deutschland und Europa wächst die Alge häufig in oligotrophen bis eutrophen Gewässern und bevorzugt dabei kalkreiche Gewässer. Sie ist nur selten in sauren Gewässern anzutreffen, wobei dort häufig sterile Kümmerformen erscheinen.

Erkennungsmerkmale
Die Zerbrechliche Armleuchteralge ist sehr variabel. In der Literatur werden drei habituell gut unterscheidbare Formen beschrieben:
- Normalform: Die Alge ist lang, robust, dick und reich fruchtend. Sie wächst in ihrem Hauptverbreitungsraum in oligotrophen Gewässern.
- Pionierform: Die Alge ist kurz, feinästig, zerbrechlich und wächst zumeist in oligotrophen Flachgewässern.
- Fließgewässerform: Die Alge ist lang gestreckt, langästig, meist steril, bilder häufig sterile Oogonien und wächst in Fließgewässern oder tiefen Gewässern.

Die Länge der Armleuchteralge kann stark variieren. Sie kann 10 cm bis 120 cm lang werden. Dabei wird ihr Hauptspross etwa 0,3 bis 1,4 mm dick. Die regelmäßig 3-fach gefurchte (triplostiche) fein gestreifte Rinde besitzt glatte Furchen und schwer erkennbare Knotenzellen. Das ebenfalls rippenlose Endglied ist häufig zweizeilig. Die Alge besitzt keine Stacheln (Stipeln), sondern nur undeutliche Höcker (Stipularen). Die Internodien sind länger als die davon ausgehenden Ästchen, die zu 7 oder 8 im Quirl an einem Spross stehen. Sie sind am Sprossende trichterartig nach oben gewölbt und sind häufig spitz.

Die Zerbrechliche Armleuchteralge bildet monözische Gametangien an berindeten Astknoten aus, die am Grunde der Äste stehen und nicht zusammengedrückt sind. Die Oogonien besitzen etwa 15 Umgänge (Windungen) und kleine Krönchen, die nach der Reife lange ausdauern. Die Oosporen sind länglich ellipsoid geformt, schwarz und besitzen meist 13 Rippen.

Systematik
Der Name Chara fragilis wurde zuerst von Desvaux 1810 aufgeführt. In bestimmter Literatur ist ein älterer Name Chara globularis Thuillier 1799 zu finden. Nach dem Prioritätskriterium müsste eigentlich dieser Name benutzt werden. In der Literatur werden jedoch beide Namen synonym verwendet.

Chara connivens (Gebogene Armleuchteralge)

chara connivens astquirl
Chara connivens Astquirl
Die Art ist Chara globularis sehr ähnlich, diözische Pflanzen sind jedoch rein-männlich oder rein-weiblich. Die Äste der männlichen Pflanzen sind halbkreisförmig gebogen, sog. Kugelquirle bildend, während die weiblichen Pflanzen nicht oder nur schwach gebogen sind. Antheridien erscheinen i.d.R. früher als Oogonien. Chara connivens wächst in leicht brackigen, oft künstlich angelegten, oder andersweitig gestörten Seen oft nur für wenige Jahre. Typische Begleitarten sind Chara globularis und Chara vulgaris. Die Art kommt v.a. im südlichen Teilen Europas und Nord-Afrikas sporadisch vor. In Deutschland gibt es nur wenige Funde.

chara connivens antheridien
Chara connivens
Antheridien
chara connivens ast antheridien
Chara connivens
Ast mit Antheridien
chara connivens astquirl antheridien
Chara connivens
Astquirl mit Antheridien

chara connivens oogonium
Chara connivens
Oogonium
chara connivens ast oogonien
Chara connivens
Ast mit Oogonien
chara connivens astquirl oogonien
Chara connivens
Astquirl mit Oogonien

Chara contraria (Gegensätzliche Armleuchteralge)

chara contraria
Chara contraria
chara contraria oogon
Antheridium und Oogon von
Chara contraria
chara contraria quirl
Astquirl von Chara contraria
chara contraria stipularen
Stipularen von
Chara contraria
Die variable, monözische Gegensätzliche Armleuchteralge Chara contraria ist eine Armleuchteralge aus der Familie der Characeae.

Vorkommen
Die Gegensätzliche Armleuchteralge besiedelt hauptsächlich klare, mesotrophe Seen. Dort kommt sie meist zwischen 2 m und 5 m Tiefe vor, wobei sie stets tiefere Bereiche als die recht ähnliche Gewöhnliche Armleuchteralge besiedelt. Einige Exemplare wurden auch schon in Tiefen von bis zu 20 m gefunden, die dann jedoch kleinwüchsige Kümmerformen sind. Die Alge kommt häufig in Mischbeständen mit anderen Chara-Arten vor.
Die Gegensätzliche Armleuchteralge kommt fast weltweit außer in den Tropen und Subtropen vor. Auf der Nordhalbkugel ist sie jedoch häufiger. Ihre Hauptverbreitung erreicht sie in den gemäßigten Breiten in Skandinavien, Mittel-Europa und Teilen Asiens. Auf der Iberischen Halbinsel und Italien befindet sich ihr südlichstes Vorkommen in Europa.

Erkennungsmerkmale
Die Gegensätzliche Armleuchteralge ähnelt der Gewöhnlichen Armleuchterlage Chara vulgaris, wird jedoch nur etwa 10 bis 40 cm lang und besitzt einen ca. 0,7 mm dicken Spross. Auch sie ist während des Alterns immer stärker mit Kalk inkrustiert. Die Äste stehen meist zu 6 oder 8 im Quirl. Selten kommen auch auch 12 vor, die dann jedoch meist nur an älteren Sprossen stehen. 4 berindete Äste des Quirls bilden häufig kleine (meist 5) Blättchen aus, woran die Gametangien mit Oogonen und Oosporen ausgebildet werden. Die vorderen Blättchen sind oft länger als das Oogon, die hinteren sind deutlich kürzer. Die Internodien sind meist 2 bis 4 mal so lang wie die verzweigten Seitensprosse. Die Rinde ist diplo- bis hetereostich und nur selten isostich. Die oft unscheinbaren, recht kurze Stipularen befinden sich in zwei Kränzen direkt unter dem Astquirl, wobei die obere Reihe länger als untere ist. Beide Reihen erscheinen zudem abgerundet und sind nicht spitz. Die unscheinbaren Stacheln sind kurz und abgerundet. Sie werden länger als Sprossdurchmesser und sind zudem tylacanth (stehen auf einzelnen, hervortretenen Rindenreihen).
Das orange-bräunlich gefärbte Oogon ist etwa 0,8 mm lang und 0,5 mm breit. Die schwarz gefärbte Oospore ist etwa 0,6 mm lang und 0,4 mm breit und ist mit 12 bis 14 deutlichen Rippen versehen. An einer Pflanze kommt häufig unterschiedlich geformte Oosporen vor, die im reifen Zustand mit einer dünner Kalkhülle versehen sind. Das Antheridium ist etwa 0,4 mm im Durchmesser breit und rötlich oder gelblich gefärbt, wobei auch dieses früh verbleichend ist.

Chara delicatula / Chara virgata (Feine Armleuchteralge)

chara delicatula
chara delicatula stipularkranz
Chara delicatula Stipularkranz
chara delicatula spitze
chara delicatula oogon und antheridium 1
Oogon und und Antheridium von
Chara delicatula
chara delicatula oogon und antheridium 2
Oogon und und Antheridium von
Chara delicatula
Die Feine Armleuchteralge Chara delicatula ist eine monözische Art aus der Familie der Armleuchteralgen (Characeae).

Vorkommen
Die Feine Armleuchteralge kommt in oligotrophen bis mesotrophen Klarwasserseen vor, die kalkarm sind und häufig im sauren Bereich liegen. Sie ist in solchen Landschaften verbreitet, deren Klima für die Moorbildung förderlich ist. Vor allem ist dies das Norddeutsche Tiefland, aber auch Teile Frankreichs, Schottlands und Irlands. Sonst kommt die Alge auch öfters in Polen, Norwegen und Schweden vor. Ihr Verbreitungsareal reicht von der Iberischen Halbinsel bis nach Sibirien und Nord-Amerika. Einige Vertreter sollen auch in Indien vorkommen. Ihre Bestände sind vor allem durch die zunehmende Europhierung der Gewässer bedroht. Die Feine Armleuchteralge ist zudem seltener als die nahe Verwandte Zerbrechliche Armleuchteralge.

Erkennungsmerkmale
Die Feine Armleuchteralge bildet einen 6 - 20 cm langen Thallus. Die Hauptsprosse können einen Durchmesser von 0,6 mm erreichen und sind vom Grunde an verzweigt. Häufig erscheinen die Sprosse rauh und sind inkrustiert. Sowohl die Internodien, die viel kürzer oder zum Teil länger als die Ästchen sein können, als auch die Radien (gegliederte Seitensprosse) sind bestachelt. Die Sprosse weisen dreimal so viele Rindenfäden wie Radien auf und sind daher triplostich, wobei die Mittelreihen oft deutlich hervortreten können. Die zweireihigen Stacheln (Stipularen) sind fein und sind meist zerstreut angeordnet. Sie sind kurz und warzenförmig und sitzen auf den Rindenkanten. Die Äste stehen zu 7 oder zu 8 im Quirl, wovon meist nur 5 bis 7 berindet sind und ein zwei- bis dreizelliges kurzes, rindenloses Endglied aufweisen. An den Ausläufern befinden sich oft kleine Knöllchen.
Die Gametangien werden vom Sommer bis zum Herbst gebildet und stehen zu zwei oder drei Paaren an den berindeten Astknoten. Das Oogon wird von den vorderen fertilen Blättchen überragt, die hinteren Blättchen an den sterilen Knoten sind kürzer. Das Oogon weist 13 bis 15 Windungen auf und ist etwa 0,9 mm hch und 0,8 mm breit. Es besitzt ein etwa 0,15 mm langes Krönchen an der Spitze. Die schwarze Oospore ist nur 0,7 mm lang, 0,5 mm breit und weist 11 bis 13 Rippen auf. Das Antheridium besitzt einen Durchmesser von etwa 0,45 mm. Alle Zellen besitzen 24 Chromosomen.

Chara tomentosa (Geweih-Armleuchteralge)

chara tomentosa
Chara tomentosa
chara tomentosa quirl
Astquirl von
Chara tomentosa
chara tomentosa spitze
Astspitze von
Chara tomentosa
chara tomentosa spross
Chara tomentosa Spross
mit Antheridium
Die mehr oder weniger variable, diözische Geweih-Armleuchteralge Chara tomentosa ist eine selten gewordene Armleuchteralge aus der Familie der Characeae. Die Alge ist ausdauernd. Sie überwintert mit ihren grünen Sprossen im Tiefwasser. Fruchtende Pflanzen sind äußerst selten anzutreffen.

Vorkommen
Die Geweih-Armleuchteralge kommt in mesotrophen Klarwasserseen bis zu einer Tiefe von 6 m vor. Im Flachwasser ist sie selten bei 0,5 m anzutreffen. Vereinzelt wurden noch Pflanzen in 30 m Tiefe beobachtet. Sie ist in Seen rund um das Ostsee-Gebiet verbreitet. Sie kommt also von Schleswig-Holstein, über Mecklenburg-Vorpommern bis nach West-Russland vor. Weitere Bestände gibt es im südlichen Schweden und Dänemark. Ein sehr kleiner Bestand wurde in Irland entdeckt. Sonst kommt die Alge im Alpen-Gebiet z.B. im Traunsee vor. Ehemalige Bestände im Bodensee wurden wohl vom Menschen für die Kompostgewinnung vernichtet. In den südlichen Regionen von Europa ist sie dagegen sehr selten. Ihr südlichstes Vorkommen ist in Saudi-Arabien und ihr östlichstes in der Mongolei. Derzeit gehen ihre Bestände stark zurück. In vielen vom Menschen stark genutzten Seen ist die Alge nicht mehr zu finden. Nur in unberührten, geschützten Seen kommen derzeit noch relativ stabile Bestände vor.

Erkennungsmerkmale
Die Geweih-Armleuchteralge ist oft stark entwickelt, mit Kalk inkrustiert und erscheint starr und knorrig. Besonders auffällig ist, dass die jungen Sprosse rötlich gefärbt sind. Die Geweih-Armleuchteralge ist ausdauernd. Daher befinden sich unter dem Neutrieb nicht selten lange Sprosse der Vorjahre. Im Flachwasser erscheint die Alge gedrungen. Im Tiefwasser erscheint sie dagegen lang gestreckt. Ihre Sprosse sind im Durchmesser etwa 0,5 bis 2 mm breit. Die Internodien werden 3 cm bis 12 cm lang. Drei bis vier davon sind meist berindet. Die bis 8 cm langen Äste stehen zu 6 oder 7 im Quirl. Bei den männlichen Vertretern sind diese zum Spross hin gekrümmt, bei den weiblichen Pflanzen dagegen ausgebreitet. So kann das Geschlecht der diözischen Art auch ohne Antheridien und Gametangien ermittelt werden. Die Rinde ist diplostich, seltener triplostich, dann jedoch meist unregelmäßig. Die bis 2 mm langen Stacheln befinden sich auf den hervortretenden Rindenreihen (sind also tylacanth). Sie können einzeln vorkommen oder stehen zu 2 oder 3 zusammen. An jedem Ast gibt es zudem 2 bis 3 Endzellen, die nicht berindet sind. Die untere Endzelle ist häufig dicklich aufgeblasen. Die Stipularen ähneln den Stacheln. Unregelmäßig sind davon zwei Paare unter jedem Ast verteilt. Die bis zu 2 mm langen Blättchen stehen zu 5 oder 6 am Ast und sind nach allen Seiten abstehend und oft zugespitzt.
Die sehr großen Antheridien sind rötlich gefärbt und werden bis zu 1,2 mm im Durchmesser groß. Die weiblichen Pflanzen bilden 1 bis 3 Gametangien im Sommer bis Herbst aus. Sie befinden sich stets an den berindeten Astgliedern. Das Oogon ist etwa 1 mm lang und 0,75 mm breit. Es weist 15 bis 18 Windungen auf und ihr Krönchen ist etwa 0,2 mm breit und 0,4 mm hoch. Die gelblich braune, nur selten dunkelbraun gefärbte, länglich ellipsoid geformte Oospore wird meist 1 mm lang und 0,65 mm breit. Sie besitzt 14 bis 16 Rippen und weist im Reifezustand eine durchscheinende, dünne Kalkhülle auf.

Chara canescens (Brackwasser-Armleuchteralge)

chara canescens
Chara canescens
Chara canescens bildet einen dichten Stachelpelz aus und wächst ausschließlich im Brackwasser. Typische Begleitpflanzen sind Chara baltica, Potamogeton pectinatus, Zostera noltii, oder Bolboschoenus maritimus. Die Stacheln sind zu 2 oder 6 gebündelt und steif abstehend. Die diözische Art ist insgesamt frischgrün gefärbt.

chara canescens stipularkranz
Chara canescens
Stipularkranz
chara canescens astspitze
Chara canescens
Astspitze
chara canescens oogonien
Chara canescens
Oogonien

Chara hispida (Steifborstige Armleuchteralge)

Chara hispida wächst im Süßwasser. Die Stipularen sind in zwei einzelnen Kränzen angeordnet. Die Stacheln stehen zu 2 oder 3 gebündelt.

chara hispida
Chara hispida
Habitus
chara hispida stipularkranz
Chara hispida
Stipularkranz
chara hispida oogon und antheridium
Chara hispida
Antheridium und Oogon

Chara baltica (Ostsee-Armleuchteralge)

chara baltica
Chara baltica
Chara baltica ist im Brackwasser der Ostsee oder in Teilen Südeuropas zu finden. Es sind kurze Ast-Endglieder vorhanden. Die Stacheln sind kürzer als der Sprossdurchmesser.

chara baltica stipularkranz
Chara baltica
Stipularkranz
chara baltica astspitze
Chara baltica
Astspitze
chara baltica antheridium und oogon
Chara baltica
Antheridium und Oogon

Chara polyacantha (Vielstachelige Armleuchteralge)

chara polyacantha
Chara polyacantha
chara polyacantha antheridium
Antheridium von
Chara polyacantha
chara polyacantha quirl
Bestachelter Quirl von
Chara polyacantha
Die Vielstachelige Armleuchteralge Chara polyacantha ist ein sehr seltener monözischer Vertreter der Armleuchteralgen. Sie ist in Deutschland vom Aussterben bedroht und kommt nur in unverschmutzten klaren Stehgewässern vor.

Vorkommen
Die Vielstachelige Armleuchteralge kommt in oligosaproben Stehgewässern, in unverschmutzten Wassern von oligo- bis (seltener) mesotrophen Torfstichen und in Klarwasserseen vor. Nicht selten sind diese Gewässer kalkhaltig. Sie ist in Europa sehr verstreut von der Iberischen Halbinsel, über Polen bis nach Dänemark und England zu finden. In Deutschland steht sie auf der Roten Liste der Characeae und ist dort als Vom Aussterben bedroht eingestuft.

Erkennungsmerkmale
Die Vielstachelige Armleuchteralge ist eine relativ kräftige Alge mit starkem Stachelbesatz. Sie wird insgesamt bis 75 cm lang, selten sogar bis 1 m. Sie bildet einen im Durchmesser 1 bis 2 mm breiten Spross aus, der wiederum meist lange Seitensprosse an großen Exemplaren ausbildet. Die Rinde ist diplostich oder (seltener) isostich. Die Stipularen stehen auf den Kanten der Rinde (tylacanth) und nie in den Furchen der Rinde (aulacanth). Der Besatz ist jedoch oft schwer erkennbar. Die Stipularen stehen in zwei Reihen am Quirl. Sie sind dünn geformt, zugespitzt und sind etwa so lang wie der Sprossdurchmesser. Die steifen Stacheln an den Sprossen sind etwa 1 bis 3 mal so lang wie der Sprossdurchmesser und sind meist zu 3 oder 5 gebündelt. Die Äste stehen zu 8 bis 12 im Quirl und werden bis 8 cm lang. Die kurzen Äste sind zum Internodium hin gebogen, die langen jedoch davon abstehend. Jeder Ast weist 5 bis 7 berindete Glieder auf und ein ein- oder zwei-zelliges rindenloses Endglied mit einer schmalen Endzelle. Die Blättchen an den Ästen stehen zu 5 oder 7 zusammen. Sie sind immer doppelt so lang wie der Astdurchmesser.
Gametangien werden vom Sommer bis Herbst gebildet. Das (weibliche) Oogon wird etwa 1 mm lang und 0,65 mm breit. Es weist 12 bis 15 Windungen auf und ist nicht selten mit einer dicken Kalkhülle umgeben. An der Spitze befindet sich ein großes Krönchen, welches bis 0,15 mm hoch und etwa 0,25 mm breit wird. Die schwarzen Oosporen werden 0,75 mm lang und 0,4 mm breit und sind mit 11 bis 14 Rippen versehen. Das (männliche) orange gefärbte Antheridium wird im Durchmesser etwa 0,4 mm und ist kugelrund geformt.

Chara intermedia (Kurzstachelige Armleuchteralge)

Chara intermedia ist eine variable Art, die im Süßwasser von nord-Norwegen bis in die Alpen verbreitet ist. Von den anderen Arten der Gattung ist sie durch die kurzen Stacheln zu unterscheiden, die einzeln oder zu 2 oder 3 stehen.
Chara intermedia f. aculeolata: Langstachelige Form von Chara intermedia.
Chara intermedia f. papillosa: Kurzstachelige Form von Chara intermedia.

chara intermedia f papillosa stipularkranz
Chara intermedia f. papillosa
Stipularkranz
chara intermedia f papillosa stipeln staemmchen
Chara intermedia f. papillosa
Stipeln des Stämmchens
chara intermedia f papillosa stipeln aestchen
Chara intermedia f. papillosa
Stipeln des Ästchens

Chara denudata (Nackte Armleuchteralge)

chara denudata
Chara denudata
chara denudata oogon
Chara denudata Oogon

Nitella mucronata (Stachelspitzige Glanzleuchteralge)

nitella mucronata
Nitella mucronata
nitella mucronata spitze
Nitella mucronata Astspitze
nitella mucronata antheridium
Nitella mucronata Antheridium
nitella mucronata oogonien
Nitella mucronata Oogonien
nitella mucronata quirl
Nitella mucronata Astquirl
Die Stachelspitzige Glanzleuchteralge Nitella mucronata ist ein monözischer Vertreter der Armleuchteralgen (Characeae).

Vorkommen
Die Stachelspitzige Glanzleuchteralge wächst bevorzugt in einer Tiefe von 1 bis 2 m von meso- bis eutrophen Seen, deren Boden einen relativ hohen organischen Gehalt aufweist. Solche Stehgewässer befinden sich meist innerhalb von bewaldeten Gebieten, wo die Laubstreu in das Wasser geweht wird. Sie ist jedoch auch in kleineren Tümpeln von Flachmooren zu finden, sowie seltener in Fließgewässern. Entgegen anderer Armleuchteralgen bevorzugt sie einen leicht basiphilen pH von 6,8 bis 7,3.
Die Stachelspitzige Glanzleuchteralge kommt nur in Europa und Teilen Nord-Afrikas und Vorder-Asiens vor. Ihre nördlichste Verbreitungsgrenze erreicht sie in Norwegen, ihre südlichste in Marokko und Algerien und ihre östlichste in der Türkei. In einigen Teilen Europas ist sie in Stehgewässern relativ weit verbreitet. In einigen Gebirgsregionen und im Französischen Zentralmassiv fehlt sie jedoch. Derzeit gehen ihre Bestände in Deutschland leicht zurück.

Erkennungsmerkmale
Die Stachelspitzige Glanzleuchteralge wird nur bis 30 cm groß, ist dafür jedoch stark verzweigt. Sie erscheint glänzend und ist dunkel bis schwärzlich grün gefärbt. Nur ihre jungen Triebe erscheinen frischgrün. Sie besitzt, wie andere Arten der Gattung Nitella, keine Rinde, Stipularen oder Stacheln.
Ihr Spross erreicht einen Durchmesser von bis zu 1,2 mm und bildet Internodien aus, fast so lang wie die Äste werden. Die Äste sind mehrfach geteilt und neigen häufig weit auseinenader. Sie stehen zu sechst im Quirl, sind bis 6 cm lang und oft ein oder zwei mal in 3 oder 4 Strahlen geteilt, wobei die obersten Äste trichterartig angeordnet sind. Jeder Ast weist an der Spitze ein zweizelliges, kurzel Endglied auf, dessen Endzelle zu einer schmalen Stachelspitze ausgebildet ist. In jedem Quirl befindet sich stets ein kurzer und ein langer Seitenspross.
Die Gametangien bildet die Stachelspitzige Glanzleuchteralge von Sommer bis Herbst aus. Sie befinden sich sowohl auf den ersten, wie auch auf den zweiten Verzweigungsstellen der Äste. Das Oogon wird etwa 0,5 mm lang und 0,35 mm breit und besitzt 7 bis 9 Windungen. Die Hüllzellen an der Spitze der Oogonien sind oft zu einem schnabelartigen Fortsatz verlängert. Die gelbbraun oder dunkelbraun gefärbte Oospore wird etwa 0,5 mm lang und 0,25 mm breit und weist 6 bis 8 deutliche Rippen auf. Das kugelrunde Antheridium wird im Durchmesser etwa 0,26 mm und ist sehr unscheinbar.

Nitella translucens (Schimmernde Glanzleuchteralge)

nitella translucens
Nitella translucens
Die Schimmernde Glanzleuchteralge Nitella translucens gehört zu den Armleuchteralgen (Characeae). Diese monözische Art ist fast ausschließlich an den Küsten von West- und Süd-Europa verbreitet.

Vorkommen
Die schimmernde Glanzleuchteralge besiedelt kalk- und elektrolytarme Gewässer. Meist ist sie in der Nähe der Küsten verbreitet. Im Binnenland von Europa fehlt sie fast vollständig. Sie besitzt ihr Hauptvorkommen in sauren humosen Braunwassern von Moorseen und kann einen pH bis zu 5,8 ertragen. (Die Obergrenze liegt etwa bei pH = 7,0.) Der Untergrund auf dem sie wächst, ist meist schlickig, oder schlammig. Häufig wächst sie auf Torf und nur selten auf unterseeischen Sandböden. Sie ist halophob und verträgt kein Salz im Wasser. Derzeit ist sie stark bedroht durch das Trockenlegen von Mooren und allgemein durch Eutrophierung von Gewässern. Ihr Gesamtareal reicht nur von Nord-Afrika bis Nordwest-Asien. Im östlichen Europa ist sie zudem sehr selten.

Erkennungsmerkmale
Die Schimmernde Glanzleuchteralge kann bei Optimalbedingungen eine Höhe von 1,30 m erreichen. Oft ist sie mit Langtrieben, die sehr kleine Quirle ausbilden, am Seegrund auslaufend. Sie verkrustet nur selten, besitzt weder eine Berindung, noch Stacheln oder Stipularen. Die aufsteigenden Sprosse sind unter Wasser habituell oft stark gebogen, erscheinen glänzend, sind durchscheinend und sind im Durchmesser etwa 1-3 mm breit. Sie bildet dicke, ungeteilte Äste aus, die zu 2 bis 4, selten zu 6, im Quirl stehen und 1 bis 8 cm lang werden. An der Spitze der Äste gibt es ca. 0,2 mm kleine, zweizellige Gabeläste, die oft fehlen oder abgebrochen sind. Die max. 40 cm langen Internodien sind meist länger als die nur spärlich ausgebildeten Quirle.
Gametangien werden im Sommer bis in den Dezember hinein gebildet und stehen in gestielten Köpfchen, kommen dort meist zu dritt vor und sitzen auf 1 bis 3 cm langen nach unten gebogenen Sprossen. Die Oogonien befinden sich unterhalb des farblosen, etwa 0,32 mm im Durchmesser grossen Antheridiums, stehen zu 2 oder 3 zusammen, sind etwa 0,5 mm lang und 0,4 mm breit und weisen 7 bis 8 Windungen auf. Die braunen Oosporen sind fast kugelig, etwa 0,3 mm im Durchmesser und weisen 5 oder 6 stark ausgebildete Rippen auf.

Nitella flexilis (Biegsame Glanzleuchteralge)

nitella flexilis antheridium und oogon
Nitella flexilis
Antheridium und Oogon
Nitella flexilis ist eine monözische Glanzleuchteralge, die glatt, schlank und klein bis mittelgroß ist. Die Internodien sind so lang oder bis doppelt so lang wie die Äste. Zahlreiche kurze Seitensprosse sind vorhanden. Äste der oberen Quirle sind trichterförmig angeordnet.

Nitella opaca (Dunkle Glanzleuchteralge)

Nitella opaca ist eine diözische Glanzeleuchteralge, die dichte Köpfchen und lange, höchstens einmal geteilte Ästchen ausbildet. Aste der oberen Quirle sind seitwärts gekämmt.

nitella opaca astquirl
Nitella opaca Astquirl
nitella opaca astspitze
Nitella opaca Astspitze
nitella opaca oosporen
Nitella opacaOosporen

Nitellopsis obtusa (Stern-Armleuchteralge)

nitellopsis obtusa
Nitellopsis obtusa
nitellopsis obtusa detail
Nitellopsis obtusa Quirl
Die Stern-Armleuchteralge Nitellopsis obtusa ist ein diözischer Vertreter aus der Familie der Armleuchteralgen (Characeae). Sie erhielt ihren deutschen Namen wegen der perlschnurartig angeordneten, weißlichen sternchenförmigen Sprossknollen. Es handelt sich um eine wenig variable Art, die höchsten mit Schimmernden Armlechteralge Nitella translucens verwechselt werden kann.

Vorkommen
Die Stern-Armleuchteralge ist in ganz Europa und Nord-Asien bis nach Sibirien und Japan verbreitet. In Nordwest-Europa ist diese jedoch recht selten, wobei sie in den nördlichen und östlichen Teilen Europas etwas häufiger vorkommt. Da sie einen geringen Salzgehalt ertragen kann, ist diese nicht nur in tiefen Klarwasserseen, sondern auch in Brackwassern der Ostsee- und Nordseeküste zu finden. Meist ist sie in Tiefen zwischen 4 und 10 m in mesotrophen Seen zu erwarten. Neuere Untersuchungen belegen, dass eine nicht allzu starke Düngung (anthropogene Eutrophierung), ihr nicht zu schaden scheint, solange der Nährstoffgehalt nicht überhand nimmt.

Erkennungsmerkmale
Die Stern-Armleuchteralge kann vom Habitus zwar eine Länge von maximal 2 m erreichen, doch meist ist sie zwischen 20 bis 50 cm lang. Sie zeichnet sich durch die fehlende Berindung der Sprosse und den fehlenden Stacheln und Stipularen aus. Die Stern-Armleuchteralge bildet Sprosse aus, die im Durchmesser bis 2 mm breit werden und bildet meist verkümmerte Seitentriebe aus. Insgesamt stehen an der Armleuchteralge nur verhältnismäßig wenige Quirle, wobei der oberste Qirl meist relativ klein und schmal ist. Die Abschnitte zwischen den Quirlen (Internodien) können bis zu 20 cm lang sein. Die weitläufigen und abstehenden Äste sind am Grunde oft kugelig angeschwollen. Sie bilden meist 1 bis 3 Glieder aus, sind 5 bis 12 cm lang und im Durchmesser etwa 1,5 mm breit. Ihre Endzelle ist lang und zugespitzt. Am Grund der Pflanze bildet die Stern-Armleuchteralge charakteristische weißliche sternchenförmige Sprossknollen aus, die perlschnurartig angeordnet sind.
Die Ausbildung von Gametangien erfolgt vom Frühsommer bis in den Herbst. Diese stehen entweder einzeln oder in einem Paar nebeneinander. Häufig gibt es dort kein tragendes Blättchen. Das Oogon besitzt kein Krönchen, ist 1,1 mm bis 1,4 mm hoch und etwa 0,9 mm breit, ist kurz eiförmig bis kreiselförmig und weist 7 bis 9 breite Windungen auf. Die Enden der Spiralzellen sind angeschwollen und bilden so eine deckelartige Wölbung. Die dunkelbraune, fast schwarze Oospore ist etwa 0,7 mm hoch und 0,6 mm breit, länglich oval geformt und mit 7 oder 8 dünnen Rippen versehen. Das Antheridium ist im Durchmsser etwa 1 mm und ist dunkel grünlich bis bräunlich gefärbt.